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Gärtnern mit Sandpflanzen – Terrassenpflanzen

Mein Garten liegt nun mitten in der ‚Fränkischen Wüste‘, der SandAchse Franken. Das wird im Moment gerade sehr deutlich, denn scheinbar alle regenbringenden Gewitter ziehen nördlich und südlich an uns vorbei. Während ich gerade die Bilder aus Dresden und Leipzig sehe, wie die Autos reihenweise wie im Indischen Monsoon in den knietiefen Wassermassen versinken, musste ich schon wieder Kannen zu den Gurken und Tomaten schleppen.
Zum Glück gibt es aber auch robuste Pflanzen, die längere Trockenperioden ohne Wasser unbeschadet überstehen….siehe mein letzter Post über das Sandbiotop.
Die Initiative SandAchse Franken informiert, wie man auch im eigenen Garten einen Sandgarten anlegen kann. Das ist natürlich ein Projekt, dass auch zum Gartenstil passen muss, also Typ Naturgarten. 
Einige der heimischen Sandpflanzen fühlen sich tatsächlich hier schon sehr wohl und die meisten sind sogar einfach da gewesen….ohne, dass ich sie angepflanzt habe.

Nur eine einzige Pflanze, aber mit unzähligen Blüten bestückt, blüht hier im sandig kargen Boden an der Terrassenkante, der Natternkopf. Die Rosette wurde wohl glücklicherweise nicht vom Rasenmäher oder anderen Schneidegeräten erwischt, denn die Pflanze ist sogar zweijährig.
Dort würde sonst nichts wachsen außer vielleicht ein paar Hauswurze.
Außer noch ein paar andere Wildpflanzen, wie wilde Möhre oder Kamille, die aber mit allen kargen Böden zufrieden sind. 
Hier ist gerade eine neue Kiesfläche als Untergrund für den Mini-Teich entstanden. Die Rasenkante habe ich genau an der Wilden Möhre enden lassen….und nun erfreut sie dort an der Terrasse mit ihren Blüten und tierischen Besuchern. Am Wochenende flatterte sogar der Schwalbenschwanz herum, aber er bevorzugte dann doch die Kronen-Lichtnelken im Nachbarbeet…Fotos später.
Ideale Pflanzen für den Sandgarten sind die Kartäusernelken….hier habe ich nachgeholfen und sie in der Gärtnerei gekauft.
Sie sind nun mit ihren Blüten noch über der Kletterrose Manita, die der Gärtner im Frühjahr leider mit einem Pflanzschnitt versehen hatte. Sieht im Moment eher nach Bodendeckerrose aus…:-))
Ein Geschenk waren die Nachtkerzen (Bild u.r.), die sich ganz unproblematisch von einem Garten aus Nürnberg in meine Garten umsetzen ließen, als sie noch klein waren. Ich bin ganz erschrocken, wie sie im Wachstum explodiert sind. Das hat kaum eine andere Staude geschafft. Später schoss noch eine ohne mein Zutun im Gemüsebeet in die Höhe, nachdem ich das Netz von den Erdbeeren entfernt hatte. Den Fledermäusen scheint es zu gefallen…sie jagen abends durch den Garten.
Seit Ende Mai mohnt es schon im knalligen Rot in allen Ecken, ob es nun farblich passt oder nicht. 
Der Saat-Mohn Papaver dubium, gehört auch zu den heimischen Sandpflanzen. Manchmal tritt er mit dunklem Fleck in Erscheinung, aber auch ohne. Der Phazelia/ Bienenfreund hatte sich im Kasten selber ausgesamt.
Einfach neben der Berg-Flockenblume erschienen…..

Der Klatschmohn Papaver rhoeas, der sich wahrscheinlich an einer Stelle auch ins Beet gemogelt hat, ist dieses Jahr Blume des Jahres 2017.
Damit soll auf die Loki-Schmidt-Stiftung aufmerksam gemacht werden, dass Ackerwildblumen durch den Einsatz von Pestiziden zunehmend verloren gehen. Jede zweite Acker-Wildart stehe in mindestens einem Land aufgrund der Landwirtschaft auf der Roten Liste.

Eine herrliche Sandpflanze ist der Sand-Thymian. Den gibt es nicht bei mir, dafür einen wunderbar blühenden ‚Pink Chinz‘. Er ist ein ganz besonderer Bienemagnet während der Blütezeit.
In meinem Metallständer ist er ideal, denn dort passen nur kleine Töpfe in die Halterungen. Andere Pflanzen sind mir hier regelmäßig vertrocknet. Nicht der Thymian. Im Hintergrund sieht man den vertrockneten Rasen….Fränkische Wüste eben. Dort entsteht gerade eine Kräuterspirale. 
Der Dost / Origanum vulgare, erschien als Sämling in einer Schale.
Wer sich für Sandgärten interessiert kann sich hier informieren
Einen Sandgarten habe ich schon selber fotografiert und beschrieben auf der 
Dort wächst eine kleine kugelige Sandpflanze, das Berg-Sandglöckchen

Heute regnet es endlich mal….

18 Comments

  • sigrunhannemann_bnt42bvc

    Ja, hier ist heute ausnahmsweise auch Regenzeit, ganz wunderbar ohne Katastrophen, wie in Sachsen.
    Der Rasen sieht gleich viel grüner aus und die Amseln freuen sich. LG

  • Claudia

    Liebe Sigrun,
    herrlich blüht es in Deinem Garten! Dieser Post über Sandpflanzen gefällt mir sehr, den werde ich mir nachher nochmla genauer durchlesen, denn das interessiert mich sehr!
    Danke für den tollen Post und die wunderbaren Bilder!
    Hab einen zauberhaften Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße,Claudia ♥

  • Margeraniums Gartenblog

    Wie schön es auch in der Wüste blühen kann! Wir haben hier Lehmboden mit Tonanteilen, die wie Kaugummi an der Schaufel kleben. Der Boden hält das Wasser besser… allerdings hatten auch wir hier mittlerweile wüstenähnliche Zustände! Zum Glück gab es die letzten Tage immer wieder einmsl einen erfrischenden Schauer. Heute trocknet allerdings ein kräftiger Wind wieder alles aus!
    Viele Grüße von Margit

  • Jutta

    Liebe Sigrun,

    sicher ist es nicht einfach, sich auf die neue Bedingungen einzustellen. Andererseits ist es aber auch eine Herausforderung und macht vermutlich auch Spaß, wieder einmal ganz andere Sachen auszuprobieren. Ich habe ja auch schon versucht, bei mir heimisch werden zu lassen. Bei der Nachtkerze hat es wunderbar funktioniert. Auch die Goldrute, der Rainfarn und eine Art Johanniskraut kommen ganz prächtig.
    So einen ausgesprochenen Sandboden habe ich nicht, aber er ist auch nicht besonders gut. Die Wilde Möhre wäre natürlich auch noch eine Pflanze, die ich gerne hätte.

    Das, was ich jetzt da bei Dir sehe, gefällt mir auf jeden Fall ganz ausgezeichnet. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Weitergestalten!

    Liebe Grüße
    Jutta

  • Mein Fachwerkhäuschen

    Liebe Sigrun,
    das hab ich auch schon oft gedacht: was für ein Glück, dass hier bei uns die Unwetter keinen großen Schaden anrichten! Meist ziehen sie an uns vorbei. Nur wenige Kilometer weiter sieht es deutlich anders aus, Hannover zum Beispiel. Wunderschöne Garteneinblicke zeigst du und es blüht toll bei dir. Die Nachtkerzen sind seit ein paar Jahren auch in unserem Garten – als Ableger von Freunden haben sie inzwischen viele Ecken erobert. Jedes Jahr auf´s neue spannend, an welchen Stellen sie erscheinen:)
    Viele liebe Grüße, Anke

  • Sigrid Pulido

    Liebe Sigrun,
    danke für die schönen Einblicke in deinen entstehenden Garten. Jetzt bin ich aber doch ein bisschen neidisch auf dein Wasserfass! So eins soll auch mal in unserem Garten stehen – nur der Platz muss noch kreiert werden.
    Bei uns hat es die letzten Tage auch stark geregnet – war auch dringend notwendig. Einen Tag davor war ich noch bei Augustins, um Pflänzchen für entstandene Lücken zu finden. Jetzt sind sie gleich mal richtig eingegossen worden.
    Bei uns ist der Boden ja eher lehmig. Aber eine Pflanze, die wirklich überall wächst, auch im Schotter, ist das Eisenkraut. Auch ein Schmetterlingsmagnet. Aber sicher kennst du sie.
    Liebe Grüße und noch etwas mehr Regen
    Sigrid

  • gretel

    Man sieht, du bist fleißig dabei "deinen" Garten zu gestalten. Und egal ob Steine oder Sand, du findest immer die passenden Lösungen 🙂 Sieht schon sehr sehr schön aus.
    Liebe Grüße

  • Birgitt

    …da geben sich einige Pflanzen richtig Mühe, liebe Sigrun,
    damit es dir in deinem neuen Garten gut gefällt…mir gefällt das auch, weil alles so den Gegebenheiten angepasst und natürlich ist…ich glaube, ich versuche viel zu oft, alles mögliche im Garten haben zu wollen, was dann aber schnell wieder verschwindet oder keine Freude macht, weil es hier einfach nicht richtig ist…aber so langsam lerne ich aus den Erfahrungen ;-)…deinen Kohlrabi kannst du dir auch bald schmecken lassen, der sieht schon gut aus,

    liebe Grüße Birgitt

  • jahreszeitenbriefe

    Wie schön zu sehen, wie du dich auf die Bedingungen einstellst, kommen lässt und unterstützt… Gärtnern mit der Natur eben und nicht im Clinch mit ihr ;-). Der Natternkopf und die Nachtkerze kenne ich seit meinen Kindheitssommern, dominierten sie doch die trockenen Waldränder hier. Nun nicht mehr, die Bäume sind hochgewachsen, es ist zu schattig und die Randstreifen werden mehr gemäht als nottut… Umsomehr freue ich mich, dass sich doch immer ein paar in meinen Garten verirren. Heller liegt der Schulgarten, und da ist auch das Bergsandglöckchen zu Hause, vergemeinschaftet mit Sandstrohblume, da braucht man nie zu gießen und es blüht und summt… Zarte Schönheiten. Lieben Gruß Ghislana

    • sigrunhannemann_bnt42bvc

      Eine Sandstrohblume….das ist besonders toll. Hier kommt sie in der Natur kaum noch vor obwohl sie mal heimisch war. Manchmal werden die Randstreifen hier auch zu zeitig gemäht, aber es überwiegt doch der blühende Anteil. Und es gibt Verkehrsinseln mit Sandpflanzen in der Gegend….da würde ich am liebsten ständig aussteigen und Fotos machen. LG Sigrun

  • Elke Schwarzer

    Hallo Sigrun,
    die Manita hätte ich jetzt in der Tat nicht erkannt, so niedrig wächst sie.
    Wir haben hier in Bielefeld ja auch teilweise Sandboden (im Süden, auf der anderen Sete vom Teutoburger Wald). Da hat mich auch schon immer die Flora interessiert, aber auch die vielen Insekten, die den leichten Boden lieben.
    Leider passt das morsche Weinfass nicht mehr in den Garten – ein Sandbiotop darin wäre auch eine Idee gewesen.
    VG
    Elke

  • Nicole/Frau Frieda

    Die Nachtkerze mag es wirklich auch etwas karg, liebe Sigrund. Ich finde, daneben würde noch prima ein Purpur-Sonnenhut ausschauen 😉 Kamille und Mohn finde ich persönlich immer hübsch anzusehen. Ganz liebe Grüße, Nicole

  • kleiner-staudengarten

    Hallo Sigrun,
    total interessant, welche heimischen Wildpflanzen sich in deinem Garten einfinden. Auf Trockenheitsresistenz achte ich vermehrt, da es bei uns im Gegensatz zu anderen Regionen verhältnismäßig wenig Niederschlag gibt. Ich vermute die wilde Möhre hat dieses Jahr Gefallen an meinem Garten gefunden…werd ich mal im Blog vorstellen. 😉
    Lieben Gruß von Marita, die total happy auf den seit Sonntag langersehnten Bindfaden regen schaut. :-))

  • Edith Wenning

    Hallo Sigrun,
    wer sich mit dem Schleppen von Gießkannen nicht kaputt machen will, der tut besser daran, seine Gartenwünsche dem vorhandenen Boden anzupassen. Das habe ich in den vergangenen Jahren schon oft gedacht, wenn uns wochenlange Trockenheit heimsuchte.
    Und wie Du zeigst, haben die heimischen Wildpflanzen ja auch ihren eigenen Reiz und tun noch Gutes für die Umwelt.
    Danke für den Post. Liebe Grüße sendet Edith

  • Katharina

    Liebe Sigrun,
    es ist sicher nicht so einfach, wenn man in so einer regenarmen Gegend wohnt. Aber du scheinst dich wirklich sehr gut damit arrangiert zu haben. Einige deiner Pflanzen habe ich auch Kammgarnen, z.b. den Natternkopf, dessen Farbe ich sehr schön finde, nur der Name ist irgendwie seltsam. Die gelben nachtkerzen habe ich auch, das ist ein toller, leuchtender Farbton. Fledermäuse habe ich bei uns leider noch nicht erblickt, vielleicht kommt das noch.
    Liebe Grüße
    Katharina

  • sigrunhannemann_bnt42bvc

    Danke, jetzt kann ich mir das viel besser vorstellen, was gemeint ist. LG

  • beate grigutsch

    die reinste sahara 😉
    schön dass du versuchst deinen garten den gegebenheiten anzupassen statt ressourcenvernichtend dagegen anzugehen – bravo!
    diese vegetation kommt mir sehr bekannt vor – vom bahndamm vorm haus – da aufgeschüttet, gut drainiert und sehr sonnig gibt es dort die ganze bandbreite. aber ausserhalb des bahndammes – z.b. in meinem garten – wird hier im fruchtbaren elbschwemmland die wilde möhre so hoch: http://bahnwaerterhaeuschen.blogspot.de/2016/08/wildes-leben.html ; am ende war sie über 2m!
    die stockrosen von dir sind übrigens eine pracht! post folgt!
    xxxxx

  • facile et beau - Gusta

    dein garten ist wunderschön. bei mir wachsen auch viele dieser pflanzen, wobei ich sandigen und auch lehmigen boden habe. tröste dich – ein paar kilometer weiter weg – hier südlich von nürnberg regnet es auch nicht gerade häufig, obwohl der ort feucht heißt *lach*.
    letzte nacht hat es dermaßen heftig geregnet und gewittert … das ist auch schon nicht mehr schön, wenn es alles wegschwämmt.

    liebe grüße
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