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Eine Stadt wird Grün – Freiberg in Sachsen

Nein, es geht hier nicht um Politik, denn die Grünen haben trotz Engagement der 4.581 Menschen, die Christian Tröbs  im 18. Deutschen Bundestag vertreten sehen wollten, ihr Ziel verfehlt.
Heute möchte ich einen kleinen grünen Stadtrundgang durch Freiberg machen.

Der Schlossplatz

Wir starten auf dem Schlossplatz. 2008 war hier ein Parkplatz, alles grau und alt. Das Schloss war verhüllt und man konnte nur ahnen, was sich dahinter verbirgt. Bis 2008 kannte ich diese Stadt ja nicht. Die Burgstraße war eine Baustelle, die Läden kaum erreichbar. Nehmt es mir nicht übel, aber ich war traurig, das ich das helle, freundliche Erlangen verlassen musste, um es gegen diese Stadt einzutauschen.

Heute, 5 Jahre später, muss ich sagen, ich bin komplett überrascht, was sich alles verändert hat.

Das Schloss ist der Besuchermagnet der Stadt geworden. Hier befindet sich die Mineralienausstellung „terra mineralia“ der TU Bergakademie Freiberg.




„….Alle Ausstellungsstücke der terra mineralia stammen aus der
„Pohl-Ströher Mineralienstiftung“. Die Schweizerin Dr. Erika
Pohl-Ströher überließ im Jahr 2004 ihre einzigartige Sammlung der TU
Bergakademie Freiberg als Dauerleihgabe. Damit erhielt die Freiberger
Universität eine der bedeutendsten und wertvollsten privaten
Mineralsammlungen der Welt.  


In der terra mineralia sind die edlen Stücke seit Oktober 2008 dauerhaft für die Öffentlichkeit zugänglich….“ Quelle  www.terra-mineralia.de
Schloss Freudenstein
Anstelle des Parkplatzes ist
hier ein heller freundlicher Platz entstanden, mit einem begrünten
Treppenbogen. 
In herbstlich bepflanzte Beete sind Dach-Zierapfelbäume eingezogen
Im Hintergrund das neu renovierte Krügerhaus. 
Gegenüber lässt sich noch ahnen, wie es hier mal aussah. Dort baut die Universität ein neues Hörsaalgebäude.
Im Untergeschoss fand man die Gebeine der Mönche eines ehemaligen Klosters. 
Die Fassade wird gerettet. Hier steht fast jedes Gebäude unter Denkmalschutz.
 So sieht es von der Rückseite aus
 Geht man die Burgstraße weiter zum Marktplatz trifft man auf weiteres neues Grün

Der Froschbrunnen

Man hat sich doch für eine andere Farbe entschieden, da das Silber hier größte Bedeutung hat, aber im Hintergrund sieht man die vielen jungen Bäume inmitten des neuen Straßenpflasters
Dann kommen wir zum Marktplatz, den wir letztens schon besucht haben.
klick…Marktplatz
Auch hier ist alles neu, seit der 850-Jahrfeier im letzten Jahr.
Am meisten begeistern mich die Ginkgo-Bäume
Auch die unmöglichsten Behälter werden bepflanzt…Urban Gardening

Im Stadtpark wird jedes Eckchen ausgenutzt.
Eine Baumbank ohne Baum…aber obendrauf mit Blümchen
Ein wenig traditionell darf es aber auch sein
Geht man abseits der Hauptwege, trifft man noch das alte Freiberg, aber auch hier wird es langsam grün….
Ungelogen ist das ein paar Schritte nur vom Marktplatz entfernt
Ganz bezaubernd wachsen hier Birken und Löwenmäulchen zwischen den alten Pflastersteinen
Birken, die aus Dachrinnen wachsen und Häuser, die keiner haben will….
Die Stadt möchte trotzdem gerne noch grüner werden
1000 Winterlinden und Bergahorne wurden der Stadt mit dem Titel
Waldhauptstadt 2013 übergeben
Zusätzlich wurden 8000 neue Bäume von der Freiberger Brauerei gespendet, die bei ihrem Bau vor 18 Jahren einen ziemlichen Eingriff in die Natur vorgenommen hatte.
Seit zwei Jahren gibt es die Initiative Bürgergarten, deren Mitglieder Brachflächen der Stadt aufspüren wollen, um sie gärtnerisch zu bewirtschaften.

Zum Schluss noch eine sehr erfolgreiche Variante von Urban Gardening

Weinanbau trifft man bei dem rauen Klima hier eher selten an
Aber das war ja auch ein Prachtsommer….

10 Comments

  • Flottelotta Blau

    Ich habe es immer geliebt…das Freiberg…auch als es noch grau war…;-)… Aber das hat wahrscheinlich eher mit dem Heimatgefühl zu tun…Für eine Stadt, deren Stadtkern komplett unter Denkmalschutz steht, ist es auch finanziell nicht immer einfach, alles "hübsch" zu machen…;-) LG Lotta.

  • Steinigergarten

    Ja, die Erhaltung ist deshalb so schwierig, da die privaten Eigentümer kein Geld zur Sanierung haben. Manchmal finden sich engagierte Leute mit dem nötigen Kleingeld…..wenn das Haus dann besonders toll geworden ist, erhält der Hausherr den Sanierungspreis von der Stadt, was dann am Haus außen dran steht.
    LG Sigrun

  • Anette Ulbricht

    Schöne Impressionen aus deiner Heimatstadt hast du für uns. Sicher gibt es noch immer graue Ecken, die langsam von der Natur zurück erobert werden, aber deine Bilder zeigen, dass in den letzten Jahren sehr viel geschehen ist und Freiberg sich sehen lassen kann.
    In unserem Stadtkern mit seinen vielen alten Fachwerkhäusern sieht es schlimmer aus. Viele Häuser stehen leer, die Sanierung ist zu teuer. Geschäfte gibt es auch kaum noch. Auch so schön gepflegte Grünflächen wie bei euch können wir uns wegen der leeren Stadtkasse nicht mehr leisten.
    Zum Glück werden wir mit einer wunderschönen Landschaft rundherum entschädigt.

    Noch vielen Dank für deinen Kommentar.
    Die großen Kürbisse habe ich als "Schnitzkürbis" in der Samentüte gekauft. Sie werden jetzt nach der Ernte langsam orange. Beim Anheben merkt man an dem leichten Gewicht, dass sie fast hohl sind. So hat man beim Aushöhlen der Kürbisse nicht so viel Fruchtfleisch.
    Liebe Grüße, Anette

  • HERZ-UND-LEBEN 2

    Deinen, diesen Post hatte ich schon gesehen, liebe Sigrun. Nur zum Kommentieren kam ich noch nicht. Doch jetzt sehe ich auch das neue Widget. Toll! 🙂 So finden sich manche Posts viel leichter, da sie die Aufmerksamkeit durch die Bilder noch zusätzlich entfachen. – Ach, das kann ich gut verstehen – gerade wenn man fort muß und eigentlich keine Wahl hat … wir sind ja auch schon viel umgezogen …Da ist ja wirklich schön restauriert worden! Ich schrieb ja schon, daß manches mit tatsächlich an FreibURG erinnert.
    Silber … kann man bei Euch günstig Silber kaufen?? 🙂 Auch im Harz gibt es Orte mit ehemaligen Silberminen …

    So ähnliche Ansichten kenne ich noch aus Magdeburg. Auch da hat sich seit der Wende ja unheimlich viel getan. Da meine Kinder dort studierten, kam ich da öfters mal hin. Ach ja, die Birken, die wollte ich ja auch noch knipsen. Da muß ich erst einmal zu kommen ….
    Unsere Stadt ist ja jetzt auf einen ganz passablen Stand. Wenn man bedenkt, daß im 2. Weltkrieg ein Großteil abgebrannt/ausgebombt war und lange Zeit auch immer noch Ruinen standen, so sieht es heute wirklich wieder schön aus. Doch im Altstadtkern bröckelt es auch inzwischen wieder … ich glaube, da hat sich ein Investor gefunden, der das sanieren läßt. Sind doch schöne alte Fachwerkhäuser und wohl auch unter Denkmalsschutz.

    Muß morgen früh raus und sage schnell mal Gute Nacht
    und liebe Grüße
    Sara

    • Steinigergarten

      Das wäre schön, wenn man hier günstig Silber kaufen könnte…..Freiberg ist durch den Silbererz-Bergbau entstanden, nachdem man in Goslar schon Bergbau betrieben hatte. Deshalb nannte sich der Markgraf auch Otto der Reiche.
      LG Sigrun

  • jahreszeitenbriefe

    Meine sachte keimende Liebe zu Freiberg hat jetzt gerade noch mal einen richtigen Schub bekommen, Initiative Bürgergarten, Waldhauptstadt 2013, wie toll!!! (Erst heute – beim Aufräumen meiner Mailbox – habe ich deinen Kommentar neulich bei mir zum Kochen unterm Dach gefunden…) und schaue mir Freiberg durch deine Augen an. Lieben Gruß Ghislana

  • Michael

    Besonders cool finde ich ja die Baumbank, die gar nicht an einem Baum befestigt ist. Eine sehr kreative Idee, das muss man euch ja schon eimal lassen 😉