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Rezension – So geht Naturgarten von Katja Falkenburger

Die besten Gartenelemente

Ein Naturgarten entsteht keineswegs dadurch, einfach mal alles wachsen zu lassen, wie es will. Es ist ein gestalteter Garten, wie andere Gärten auch, nur die Gestaltungselemente unterscheiden sich. Man versucht mit naturnahen Elementen, die man sich aus der Natur abgeschaut hat, Lebensräume für die Tier- und Insektenwelt zu schaffen, um die in der Natur oft verloren gegangenen Lebensräume zu ersetzen. Laut NABU existieren in Deutschland ca, 13 Mio. Privatgärten, deren Fläche insgesamt der Fläche aller Naturschutzgebiete in Deutschland entsprechen. Dieser Vergleich zeigt, welche Chancen sich zur Erhöhung der Biodiversität im eigenen Garten bieten.

Die Autorin Katja Falkenburger des 2024 im Haupt Verlag erschienen Gartenbuchs „So geht Naturgarten“ ist Mitglied des NABU Ravensburg. Sie zeigt dir in Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie du durch die Verwendung der richtigen Pflanzen und eine geschickte Planung die Biodiversität auf dem eigenen Grundstück erhöhen kannst. Von kleinen Blühflächen mit einheimischen Pflanzen, über die naturnahe Gestaltung von Beeten, die Anlage einer Naturwiese oder Hecke bis hin zum Einbezug von Gebäuden.

So findest du dich im Buch zurecht

Das Buch ist in sechs verschiedene Kapitel aufgeteilt, die sich in die Gestaltungselemente Gelände, Wiese, Beet, Gehölz, Wasser und Bauten unterteilen lassen. Jedes dieser Kapitel hat einen farbigen Streifen erhalten, so dass du ohne großes Suchen den jeweiligen Abschnitt im Buch wiederfindest. In den Kapiteln 2 bis 6 gibt es zu den Gestaltungselementen passende, umfangreiche Pflanzenlisten, mit einer großen Vielfalt an heimischen Wildpflanzen und Gehölzen. Die Anordnung der Pflanzen im Beet spielt keine Rolle und kann frei nach deinen Vorlieben geplant werden. Einige Pflanzen werden im detaillierten Pflanzenporträt vorgestellt.

Kapitel: Gelände

Auf den ersten Blick erscheint ein ebenes Gelände vielleicht pflegeleicht, einfach zum Rasenmähen und Beete anlegen, ideal für üppige Blumenwiesen und viele Hochbeete. Die Autorin zeigt aber auch, wie man mit unterschiedlichen Gestaltungsformen und Strukturen sowie Gehölzen und Bäumen auf ebenen Flächen sehr viel zur Veränderung des Kleinklimas beitragen kann. Eine noch höhere Artenvielfalt erzielt man mit Geländeformen wie Hügeln und Anhöhen jeglicher Art und Größe. Es entstehen sehr sonnige aber auch sehr feuchte Zonen, für die es reichlich Gestaltungsanregungen und Pflanzvorschläge im Buch gibt.

Kapitel: Wiese

Wiese ist nicht gleich Wiese – das zeigt Katja Falkenburger in diesem Kapitel und unterteilt die verschiedenen Möglichkeiten, zu einer artenreichen Blumenwiese zu kommen in 6 Elemente. „Wiese wie se will“ ist nichts anderes, als einfach mal Brachflächen rund ums Haus so naturbelassen wie möglich, zu erhalten und nicht gleich großflächig Humus rings ums Haus zu verteilen, was besonders bei Neubauten ein Thema ist. Wahrscheinlich sammeln sich bereits ohne Zusatzkosten heimische standorttypische Ruderalpflanzen an, die es wert sind, zu erhalten. Der nährstoffarme Boden ist eine Chance für Blütenreichtum. Ein paar typische Pionierpflanzen werden vorgestellt und es gibt eine Pflegeanleitung für diese Fläche.

Eine weiter interessante Wiese ist die gesäte Magerwiese mit ausgewähltem Saatgut, also nicht mit der typischen empfohlenen Saatgutmischung aus dem Handel, die oft zu viele einjährige Akzeptanz-Blumen enthält. Auch nährstoffanreichernde Pflanzen, wie Klee, Luzerne oder Buchweizen sind eher zur Bodenverbesserung in der Landwirtschaft geeignet und finden gerne Einsatz auf landwirtschaftlichen Flächen. Das kann man sich mit den im Buch vorgestellten Pflanzen im eigenen Garten komplett ersparen. Die Fläche kann mager bleiben.

Da es manchmal mit den ausgesäten Pflanzen nicht so optimal funktioniert, stellt die Autorin sogenannte Impfinseln für unterschiedliche Standorte vor. Je nach Bodenfeuchte, können andere standortgerechte Pflanzen angesiedelt werden. Wer trotzdem eine kurzlebige, aber sehr bunte Blühwiese anlegen möchte, findet auch dafür eine geeignete Pflanzenliste und kann sich das Beet nach persönlichen Lieblingspflanzen zusammen stellen.

Kapitel: Beet

Das umfangreichste Kapitel im Buch enthält eine große Auswahl möglicher Beet-Bepflanzungen für den Naturgarten. Die Staudenvorschläge sind immer nach Standorten unterteilt. Der Fokus liegt darauf, mit einer vielfältigen Bepflanzung von mehrjährigen Stauden für Sonne, Halbschatten oder Schatten sich mehr heimische Natur in den Garten zu pflanzen. Selbst Gemüse, Gewürze und Heilkräuter bereichern einen Garten enorm und bieten vielen Insekten Nahrung. Der gut mit Humus angereicherte Boden lässt so manche Wildpflanze zur üppigen Hochform auflaufen, was bedeutet, dass Nährstoffe im Garten an der richtigen Stelle durchaus erwünscht sind.

Gerade jetzt im Herbst ist ja die ideale Zeit, um Frühjahrsblüher zu pflanzen, aber die sind nicht immer so insektenfreundlich. Katja Falkenburger zeigt dir, welche Zwiebelblüher idealerweise Pollen und Nektar enthalten, um schon ganz zeitig im Jahr Bienen und überwinternde Schmetterlinge zu beglücken. Ergänzt wird das Sortiment durch eine Pflanzenliste mit frühjahrsblühenden Stauden.

Kapitel; Gehölz, Wasser und Bauten

Sträucher und Hecken bilden gerne den Naturgarten-Rahmen eines Gartens oder sie strukturieren ihn in in verschiedene Bereiche. Sie können auch einfach mitten im Garten Schatten spenden und tragen zum angenehmen Kleinklima im Garten bei. Das herabfallende Laub kann Insekten eine Überwinterungsstätte bieten. Einige fruchttragende Sträucher versorgen die Vogelwelt mit leckeren Beeren. Darauf möchte ein echter Naturgärtner ungerne verzichten.

Aus dem Strauchschnitt ergeben sich tolle Naturgarten-Bauten, wie eine Totholzhecke. Ein bisschen schwieriger ist es, zu Totholz zu kommen. Falls du einen alten Stamm herum liegen hast oder es stirbt ein Baum in deinem Garten, findest du im Buch tolle Vorschläge, was du alles damit anfangen kannst.

Sehr gut gefällt mir die Pflanzliste für kleine Teiche, denn nicht jeder hat einen riesigen Garten, wo auch wuchernde Pflanzen kein Problem sind. Es braucht eine Menge Pflanzenkenntnis, um das Biotop so naturnah und pflegeleicht wie möglich zu gestalten.

Den Abschluss des Buchs bilden die Vorschläge, wie man naturnahe Wege gestalten kann, die auch optisch ein Hingucker sind und gar nicht verunkrautet aussehen. Die Pflasterfugen werden gezielt bepflanzt und trotzdem ist noch Platz für etwas Spontanvegetation. Abgrenzungen für Beete müssen nicht langweilige sein, wenn du die geeigneten Pflanzen für Beetränder kennst.

Fazit: Das Naturgarten-Buch von Katja Falkenburger ist ein umfassender botanischer Ratgeber zur Erhöhung der Artenvielfalt im eigenen Garten, der dir für jede Gartensituation eine große Auswahl an Pflanzlisten heimischer Pflanzenarten vorschlägt. Ergänzt von Naturgartenelementen aus Naturmaterialien wird dein neu gestalteter Naturgarten zu einem Zuhause für viele Tier- und Pflanzenarten. Die zahlreichen Illustrationen stammen alle aus eigener Feder der Autorin.

Links zur Webseite der Autorin: katja-falkenburger.de

Hier kannst du das Buch über issue (Blick ins Buch) anschauen: Blick ins Buch hier klicken

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Falkenburger, Katja

So geht Naturgarten 

Die besten Gartenelemente – Schritt für Schritt Artenvielfalt fördern

  • Schritt für Schritt zum Naturgarten – das Praxisbuch.
  • Mit Anleitungen zu allen Biotop-Typen: von der Wiese zum Beet und von der Hecke bis zum Teich.
  • Mit zahlreichen Tipps für die Auswahl von insektenfreundlichen Pflanzen.

 Blick ins BuchISBN: 978-3-258-08346-9 

Gewicht: 0.7 kg

29,90 € *


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3 Comments

  • Elke Schwarzer

    Hallo Sigrun,
    besonders gefällt mir an dem Buch, dass die Namen der Insekten auf den Bildern unten in einer Legende genannt sind. Das ist nicht selbstverständlich. Habe ich bei meinem neuen Buch auch gemacht, damit man die Tiere zuordnen kann.
    VG
    Elke

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