Allgemein

Hochbeet im Herbst anlegen

Eigenes Gemüse anbauen, Radieschen oder Möhren ernten, das geht auch im kleinsten Garten. Wenn der Gartenboden so steinig und lehmig ist, wie bei uns und es auch noch an ausreichend horizontaler Gartenfläche fehlt, dann sollte man über Hochbeete nachdenken.

Lange musste ich warten auf dieses Hochbeet, das ich mir schon so lange wünsche. Jemand, der sich besser mit Holz auskennt, als ich, hat es mir gebaut.

Ich hätte es auch zusammengeschraubt. Solche Arbeiten mache ich wirklich gerne, aber es war gar nicht nötig. 

 
Das einzig schwierige war nur, die unterste Reihe mit der Wasserwage gerade auszurichten. Alle weiteren Bretter waren in kürzester Zeit zusammengesteckt. So einfach, wie ein Holzkomposter. 
Die erste Frage, die der Nachbar verwundert stellte, war dann auch: Warum ich denn meine Erdbeeren rausreißen würde, für so einen riesigen Komposter! Ach so…..ein Hochbeet soll das werden……?

Die Erdbeeren werden nun auch irgendwie platzsparender angebaut (muss noch überlegen).

Dank nachbarschaftlicher Hilfe bin ich nun schon sehr weit mit der Füllung. Fast 2 Kubikmeter  (ca. 2 m x 1,30 m x 0,90 m) sind eine beachtliche Menge.

Zuerst wurde die Noppenfolie mit den Noppen zum Holz hin angetackert, damit Wasser gut ablaufen kann und das Holz nicht schimmelt.

Die unterste Schicht aus groben Holzabfällen und Strauchschnitt stammt von unserem Kirschbaum, Korkenzieherweide, Hartriegel und Nachbars Physocarpus ‚Diabolo‘, auch Teufelsstrauch genannt. Auch mein Ranunkelstrauch wanderte hinein, so hat er noch einen guten Zweck erfüllt. Mir gefiel das sparrige, wuchernde Teil nicht mehr. Ich habe noch einen zweiten, der neben der Blutpflaume steht und dort auch farblich besser passt.


Überhaupt hat mir das Hochbeet geholfen, mich endlich von Stauden zu trennen, die mir optisch oder aus anderen Gründen gar nicht mehr gefallen haben. Hier ein Teil des Herbstbeetes nun mit dem Miscanthus sinensis ‚Silberfeder‘ anstelle des Ranunkelstrauchs.

 
Ich kann sonst keine Pflanze wegwerfen, aber jetzt fühle ich mich befreit. Ein gutes Gefühl! Platz für neue Ideen. Nicht nur den Kleiderschrank aufräumen, auch mal den Garten!


Der Vater einer Nachbarin war gerade aus dem Wanderurlaub zurück und wollte seinen Garten winterfest machen. Er hat einen sehr alten Garten. Mit Grünschnitt von  Topinambur (nicht die Knollen!!!) und Efeuranken beladen, fuhr ich Schubkarre für Schubkarre über die Straße zu meinem Garten. Und das in der Stadt! Ich glaube, die meisten Nachbarn wissen inzwischen, dass ich „Gartenverrückt“ bin.

 Die nächste Schicht bildeten die 2 x 4 m Grassoden vom neuen Schmetterlingsbeet (darüber demnächst mehr).  Meine Schubkarre hat dabei das wichtigste Teil verloren und das Rad fiel ständig ab. Am nächsten Tag hat mir der Nachbar eine neue Mutter aus seiner Werkstatt gebracht.


Der gleiche Nachbar hatte auch noch einen Laubhaufen von der Buchenhecke übrig. Unsere war schon in der Kompostieranlage. Ich wußte ja nicht, dass ich doch schon dieses Jahr ein Hochbeet haben würde.
Zwischendurch durfte mein Sohn im Kasten Trampolin springen. Dann wurde der Stapel leider wieder kleiner….
Auch die (Nachbar)-Katze balancierte auf dem Rand und genoss die neue Möglichkeit, bei geöffnetem Fenster in unser Haus zu springen. Oh!!! Sie liebt diesen sonnigen Platz vor dem riesigen Ostfenster.


Dann hab ich noch den Rasen gemäht. Ganz alleine, da der große Sohn zum Studium ausgerückt ist. Wir haben gerade den dritten Rasenmäher gekauft. Unser Hang stellt Rasenmäher vor Aufgaben, die man bei Stiftung Warentest vergisst zu testen! Wir sollten Schafe halten.


Die vorerst oberste Schicht im Kasten bildete mein eigener Gartenkompost. Leider nur eine halbe Holzstiege voll. Ich habe versucht, Gartenerde zu sieben. Aber bei unserem Boden bin ich dann im Frühjahr noch nicht fertig.

Ich weiß nicht, ob ich mir trauen kann, Kompost aus der Kompostieranlage zu kaufen. Kompost ist für mich Vertrauenssache! Ich möchte wissen, was drin ist. 

Also werde ich noch etwas Kompost vom 200 km  entfernt wohnenden Schwiegervater besorgen. Dann heißt es nur noch warten.
Und staunen, wie wenig Erde dann im Frühjahr noch übrig sein wird. 
Der Hochbeetbauer hat mir versprochen, dass Nacktschnecken die Abstände zwischen den Hölzern nicht überwinden können, Überhänge sind nicht machbar.

 (Foto – Quelle: www.fertigs.de)

Dann bin ich mal gespannt, da meine Schnecken nicht mal vor Kupferdraht Halt machen. Das mühselige Aufspannen kann man sich echt sparen!

 Solche Bilder möchte ich in Zukunft nicht mehr haben!
Salat 2014!!!

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20 Comments

  • Achim Wenk

    also Kompost aus so einer öffentlichen Kompostieranlage würde ich für Gemüse auf keinen Fall nehmen. Was die Leute da alles reintun. Mag sein, daß keine nachweisbaren Giftstoffe drin sind aber es ist auch nicht der Kompost, wie man ihn im Garten macht mit all den Lebewesen und ihren mannigfaltigen Nützlichkeiten.

  • Trixi trauminsel

    Das Hochbeet ist toll geworden – schaut richtig schick aus! Wenn ich es richtig verstanden hab, ist es schon so gut wie voll. Über dem ganzen Astschnitt wäre eine Ladung alter Pferdemist noch gut gewesen. Das ist ein super Dünger und gleichzeitig eine "Bodenheizung".
    Ich hol meinen Kompost aus einer nahegelegenen Kompostieranlage und hab damit noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Aber es stimmt schon, ich weiß natürlich nicht, was die Leute da reingeschmissen haben.
    Das mit den Schnecken ist echt nervig. Ich hab gehört, dass Kupferdraht nur was bringt, wenn man zwei in kurzem Abstand verlegt und leichter Strom drauf ist. Sprich … wenn die Schnecke drüber kriecht und der Körper den zweiten Draht berührt gibt's ihr einen ordentlichen Schlag. Nicht so schlimm, dass sie stirbt, aber so, dass sie es sich merkt und da nicht mehr drüber geht. Aber ich hab keine Ahnung, ob das funktioniert.
    Hoffen wir mal auf ein schneckenarmes Gartenjahr 2015!
    Lieben Gruß und eine schöne Woche,
    Trixi

  • Margeraniums Gartenblog

    Eine tolle Sache!!!! Ich kann mir vorstellen, dass es da eine Menge an Material braucht, bis so ein Hochbeet vollgefüllt ist!!!! Aber es sieht einfach großartig aus! Wenn es denn einmal angelegt ist, kann man auch davon ausgehen, dass man rückenschonend gärtnern kann! Ich bin gespannt, welche Erfahrungen Du mit Schnecken machst! Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die immer dreister werden und überall hinkommen! Bei mir hingen sie heuer in den Himbeeren und haben die Früchte gefressen! Das hatte ich bisher auch noch nie!
    Viel Erfolg für Dein Hochbeet!!!
    Gruß Margit

  • Flottelotta Blau

    Oh, so ein Hochbeet hätte ich auch gern…Ich bin sehr gespannt, was du dann nächstes Jahr darüber berichten wirst! LG Lotta.

  • juralibelle

    Hallo Sigrun,
    das mit dem Hochbeet ist wirklich eine tolle Sache, ich habe fast die gleiche Bauart wie du, bereits ca 16 Jahre und möchte dieses Ding nicht missen. Ich kombiniere es mit meiner Kompostbewirtschaftung. Aalles was im Herbst, Winter und Frühlig so anfällt (und das ist nicht wenig) wird auf dem Boden verteilt, dann folgt der jährige Kompost und dann Mutterboden. Einfach herrlich, dann im Herbst (manchmal wirds auch Frühling) den reifen Kompost zu ernten und den ganzen Sommer starkzehrende Gemüse- so wie wir es geniessen.
    Gartengrüsse von Erika

  • Hillside Garden

    Mich hielten die Nachbarn damals auch für verrückt, als ich unten linkes neben der Terrasse den vermeintlichen Komposter aufstellte.
    Hast du unten Hasendraht drin? Die Schnecken kommen trotzdem hinein, ich versichere es dir. Glauben konnte ich es nicht, bis ich Fraßspuren fand. Sie wandern auch mit Pflanzen über ihre Eier hinein, die sich irgendwo befinden. Als oberste Schicht bietet sich Sackerde an, einfach Blumenerde. Im Kompost geht Samen nicht auf. Wir haben einmal gekauften Kompost hineingegeben, es war zu viel, alles ging kaputt. Machen wir nun nicht mehr. Ich bin sehr gespannt, wie der Kasten im Frühling bei dir aussehen wird!

    Sigrun

    • sigrunhannemann_bnt42bvc

      Nein, kein Hasendraht, bei unserem bretterharten Boden hab ich noch nie eine einzige Wühlmaus gesehen. Nur echte Mäuse, um die sich jetzt die Katze kümmert. LG Sigrun

  • Sanspareil

    Meine Erfahrung ist die gleiche wie von Sigrun: besser unten einen Mäuseschutz. Wir haben auch keine Mühlmaus-Löcher im Garten. Aber unsere Katze präsentiert uns täglich eine Maus. Die Schnecken kommen trotzdem, aber bedeutend weniger als bodennah. Mit Schneckenhäuschen lassen sie sich sehr leicht in Schach halten. Es sackt in einem Jahr ordentlich ab. Auch ich nehme Gartenerde aus dem Gartencenter im Sack. Das lässt sich auch ganz gut handhaben.

    @Sigrun
    Ich habe gerade etwas gelernt von dir. Im vergangenen Jahr sind die Samen im Hochbeet auch nicht aufgegangen. Jetzt weiß ich warum; ich hatte Kompost als oberste Schicht.

    LG Sigrid

  • Saras Waldgarten

    Da ist es nun! Wie schön, liebe Sigrun! Da freue ich mich mit Dir!
    Wer weiß, vielleicht kann ich meinen Mann ja auch nochmal bewegen, dann würde es bei uns auch das eine oder andere Gemüse oder Salat geben können. So – auf unserem nackten Boden – wird das nichts. Schnecken haben wir zwar nicht in nennenswertem Umfang, aber ich habe die Randbereiche komplett mit Zierpflanzen besetzt – da bleibt kein Platz für anderes und ein neues Beet auf dem Rasen anlegen möchte ich denn doch nicht – für Gemüse oder Ähnliches. Ein Hochbeet wäre ideal … auch weil man daran viel besser arbeiten kann.

    Ist ja süß, das Kätzchen – so lasse ich mir das auch gefallen.
    Hachja, das Rasenmähen … unser Mittlerer hat gerade seinen Master in der Tasche, seit gestern wissen wir es! Ich bin so happy! 🙂 Aber dann kommt auch irgendwann die Zeit der Trennung und dann ? ? ? Könnten wir einem anderen Studenten Heimat bieten – das fände ich genial. 🙂

    An EIN Schaf hatte ich auch schon gedacht. Nur muß man da wohl sehr aufpassen, welche Kräuter man im Garten hat. Ich mag Schafe ja sehr gern. Nur ist man auch gebunden. 😉 Meine Tante hatte früher ein einziges Schaf. 🙂

    Aus der Kompostieranlage würde ich wohl auch keinen Kompost kaufen. Da schmeißen die Leute doch vieles hinein, was da nicht reingehört, u.a. Zitrusfruchtschalen, die gespritzt sind!

    Was Schnecken betrifft, sollen auch im Jungstadium der Pflanzen sog. Schneckenhütchen helfen. Das las ich mal in irgendeinem Blog. Aber da kann man mal sehen, was die Schnecken alles so überwinden! 😉 Das hast Du toll eingefangen!

    Mal schauen, ob ich später am Tag noch zum 12tel Blick komme … gestern habe ich nach dem Klinik-Besuch bei meiner Mutter noch den Wilden Wein gepostet, der mir begegnete. Mit dem Klima kann es auch nicht so viel zu tun haben – ich glaube, es liegt auch an den unterschiedlichen Arten, wenn er früh oder spät seine Blätter verliert. Einer war sogar noch ganz grün, und alles lag in einem Viertel, nur 2 oder 3 Straßen weiter. 😉

    Liebe Grüße
    Sara

  • gretel

    Super! Schon ewig liebäugel ich mit so einem Hochbeet, allein die Umsetzung… seufz!
    Auf einen guten Salat im nächsten Jahr!
    Liebe Grüße

  • Frauke

    hallo Sigrun
    da wast du ja fleissig
    ich habe allerdings mein Stauchschnitt geschreddert zugegeben, so sckte das Beet in diesem Jahr nicht so sehr zusammen

    wenn du gut abgelagerten kompost hast, kannst du ihn nehmen,
    ein jJhr sammle ich den Kompost, im zweiten waschen darauf die Kürbisse , die ich allerdings in Töpfen vorziehe
    und im Dritten kommt der reife Kompost auf die Beete.
    Hilfreich waren auch unsere vielen maulwurfshaufen, sie brachten viel Füllung.
    bedenke das so ein Beet viel Wasser braucht!
    Und ich habe keine Schecken,
    unten sit zar hasendraht, aber es gab kleine Mäuselöcher von oben, die Mäuse können gut klettern!!
    im Frühling spannte ich noch eine Folie als Frühbeet darüber.
    viel Freude beim weitererem Gärtnern
    wünscht Frauke

  • Elderbeary

    Liebe Sigrun,
    schön schaut dein Hochbeet aus. Ich habe mich für eines aus Plastik-Bausteinen entschieden. Dieses Jahr gab es die ersten Radieschen und Möhren. Da wir Wühlmäuse haben, wurde auf dem Boden Kaninchendraht hin gelegt. Aber ich hatte im Frühjahr Mauselöcher von oben gefunden. Super! Als ich nun im Herbst das ganze Beet abgeräumt hatte, habe ich festgestellt, dass die Erde gut 10 cm abgesunken ist. Da ich noch von den Kaninchen Stroh-Häcksel hatte, habe ich damit aufgefüllt und oben drauf Pflanzerde. Mal sehen, wie das nächstes Jahr wird. Da will ich dann meine Gartenmelde drauf säen.Schnecken waren leider auch im Hochbeet.Ich wünsche dir viel Spaß beim "Hochbeet füllen".
    LG Ursula

  • Margrit

    Das ist ja ein schickes Teil. Ich hab keins und ich brauch auch keins, da ich nur Ziergarten habe.
    Aber wenn ich Gemüse anbauen würde, würde ich mir vermutlich auch eins zulegen. Rückenfreundlich sind sie ja.

    Viele Grüße
    Margrit

  • Alexandras Garten in Schweden

    Hallo Sigrun!

    Ein schönes Hochbeet hast Du! Man kann nie genug Hochbeete haben, wenn man mit ungünstigem Untergrund zu kämpfen hat ;-). Für meine Erdbeeren habe ich einen Turm gebaut, so dass 60 Pflanzen auf einem Quadratmeter Platz finden. Die Ernte ist reichlich und da es ein Turm ist, liegen die Erdbeeren auch nicht auf dem Boden und vergammeln. In meinem Blog gibt es ein paar Bilder vom Erdbeerturm. Ich weiß nicht, ob ich einen link hier posten darf, aber wenn Du die Suche in meinem Blog verwendest und nach Erdbeerturm suchst, findest Du ihn.

    Viele Grüße aus Schweden
    Alexandra

  • merlanne

    super, jetzt bin ich sogar ein bisschen neidisch. Seit Jahren wünsche ich mir Hochbeete und habe es noch nicht geschafft, welche zu bauen. Das sollte jetzt für mich eine Motivation sein.
    Liebe Grüsse,
    Claudine

  • Jana

    Hallo Sigrun. Es sieht schon toll aus dein Hochbeet. Auch sehr dekorativ. Dann wünsche ich dir viel Erfolg im nächsten Jahr,da wächst bestimmt alles prima.
    Schönen Tag und liebe GRÜße Jana.

  • Renate Waas

    wow – das sieht super aus!
    Die Schnecken mögen nicht so gerne so lange über Holz aufsteigen – wenigstens bei mir sind sie im Hochbeet nicht so zahlreich. Ich wünsch´ Dir viel Spaß beim Garteln nächstes Jahr!
    Viele Grüße von Renate

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