Heute wird es sehr persönlich und etwas ausführlicher hier auf dem Blog.
Normalerweise drehen sich meine Themen eher um den Garten, die Natur, um schöne Urlaubsreisen und die historische Architektur.
Seitdem ich die Beiträge von
Lotta und
Magdalena zu
Kebos…..typisch für meine Kindheit
gelesen habe, kribbelt es mir aber wahnsinnig in den Fingern.
Die Schwarz-Weiß-Fotos stammen von meinem Vater, der einen tollen Fotoapparat hatte und sie früher selber entwickelt hat.
Ich bin in Leipzig aufgewachsen, wie ihr sicher schon mitbekommen habt. Meine Eltern zogen während des Studiums meines Vaters von Grimma nach Dresden in die Nähe der TU, wo ich meine ersten 2 Lebensjahre gewohnt habe.
. Als ich 2 Jahre war, erhielt mein Vater einen Job in Leipzig-Schkeuditz und er suchte damals ein Haus in Leipzig-Wahren…..in Bahnhofsnähe, um gut nach Schkeuditz zu kommen.
Das erste mal umgezogen bin ich also mit 2 Jahren und ich kann mich heute noch erinnern, dass ich bei meiner Oma in Grimma in einen riesigen Umzugs-LKW steigen durfte…wow!
Aufgewacht bin ich dann in einem winzigen Zimmerlein in dem neuen Haus in Leipzig-Wahren.
Dieses Zimmer erhielt später mein zwei Jahre älterer Bruder, während ich mit meiner 7 Jahre älteren Schwester das Mädchenzimmer teilte.
Wir waren manchmal, wie Hund und Katz‘ und zickig sowieso.
Meine Grimma-Großeltern sind leider sehr zeitig gestorben, als ich 2 Jahre war und ich kann mich kaum erinnern. Mein Großvater väterlicherseits ist im Krieg geblieben. er war Bürgermeister und Kneipeninhaber in einem kleinen Dorf in Schlesien (Niklasdorf). Meine einzige verfügbare Oma war also meine schlesische Großmutter, die es nach Dippoldiswalde-Reichstädt verschlagen hat.
(Osterzgebirge) Schon damals fand ich das Erzgebirge seeehr kalt…:-)
Bei mir hat sich gerade noch nicht eine einzige Tulpe geöffnet…ich hoffe auf das Wochenende..:-)
Ich wurde oft in dem Schaukelpferd geparkt, wenn meine Mutter zu tun hatte, aber ich habe es auch sehr geliebt. Später sind unsere Jungs noch damit geritten.
Ich glaube, mein Bruder war oft sauer auf mich, weil ich alles wollte, was er hatte……:-)
Der Mädchenkram hat mich nicht so interessiert…nur 2 Puppen und ein häßlicher weißer Teddybär mit roter Latzhose….grrr.
Bücher fand ich aber schon immer faszinierend. Ich habe das Lesen gelernt, als meine Mutter mit meinem Bruder geübt hat…da war ich 5 Jahre.
Mein Kindheits-Garten in Leipzig hat meine Gartenleidenschaft schon beizeiten geweckt.
Unser altes Haus aus den 30iger Jahren gehörte vorher einem Biologie-Lehrer-Ehepaar. Entsprechend toll war der Garten gestaltet.
Alles voller Obstbäume. Es gab wirklich alles, was es an heimischen Obst möglich ist und unser Keller war randvoll mit Eingewecktem. Sogar Saft machte mein Vater selber, auch wenn ich den dampfentsafteten Pflaumensaft damals scheußlich fand.
Beim Kirschkompott am Sonntag löffelte ich immer ganz vorsichtig und freute mich mit meiner Schwester, wenn wir die Made am Grund entdeckt…und somit nicht verschluckt hatten.
Ich konnte im Sommer durch den Garten spazieren und immer irgendwo naschen…Erdbeeren, Johannisbeeren. Meine Mutter schimpfte immer über die Kirschendiebe…aber zu DDR-Zeiten konnte man die nicht kaufen….die musste man als Kind echt vom Baum klauen….:-)
Ich dagegen hatte striktes Baumkletterverbot….oh….:-(
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selbst ausgesamt von der Korbbepflanzung im letzten Jahr |
Meine ersten gärtnerischen Erfolge hatte ich mit der Kastanienzucht im Sandkasten. Sie wuchs eine Weile im Garten, wurde dann vom Vater geköpft, weil Kastanien ja eigentlich keine Gartenbäume sind…jetzt wächst sie in einem Leipziger Hinterhof…:-)
Die Vermehrung von Walderdbeeren machte mir ebenfalls großen Spaß. Dafür musste der Boden unter den Johannisbeersträuchern herhalten, eine Praxis, der ich bis heute treu geblieben bin.
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Kastanie hinten rechts im Topf, selbst gezogen |
Der Garten hatte einen Spazierweg, der einmal im Kreis herum ging…dort bin ich fast täglich mit dem Roller langgedüst. Manchmal war ich auf der Straße mit meinen Lieblings-Rollschuhen mit den 4 Rädern,
aber meine Mutter sah das nicht gerne, wenn ich dort spielte. Ich glaube, sie fühlte sich nicht sehr wohl in unserer Siedlung und auch in Leipzig nicht.
Das Gefühl kenne ich gut aus meiner Anfangszeit hier in Freiberg.
Ich ging zuerst auf die Vorschule und Grundschule der ehemaligen 58. Oberschule in Leipzig-Wahren am Opferweg in der Nähe des Leipziger Auensees. Google sagt mir, dass es die Schule noch gibt, aber nahezu ein Lost Place ist…ein wunderbarer Backsteinbau aus dem 19. Jahrhundert.
Ich glaube, die Uhr oben hat damals noch funktioniert.
Da der Schulweg unheimlich weit war….ich bin übrigens immer alleine, ohne meine Mutter gegangen und zu Fuß….,
durfte ich ab der 2. Klasse in die neu gebaute
Paul-Robeson-Oberschule im oberen Teil von Leipzig-Wahren wechseln, wo ich dann bis zur Klasse 10 mehr oder weniger widerwillig hingegangen bin.
Es gab ein paar Fächer, die ich wirklich hasste und eins davon hieß Staatsbürgerkunde….kurz Stabü….genannt. Am liebsten hatte ich immer Deutsch, Zeichnen und Musik…auch Sport war nicht schlecht.
Der Schulname verpflichtete uns, sich mit dem großartigen
Leben von Paul-Robeson auseinander zu setzen….einem farbigen Amerikaner, der sich für die Menschenrechte einsetzte.
Bei mir wächst gerade eine schwarzfarbige Tomate mit gleichem Namen….grins…:-)
Kindheitserinnerungen eben.
Ich war also eine der ersten Schülerinnen dieser damals sehr modernen Schule, die im Moment noch eine Gesamtschule, also Grundschule und Mittelschule, ist, aber aus allen Nähten platzt.
Ich hatte noch Schulgarten-Unterricht und habe dort in den Beeten vor der Schule gebuddelt.
Leider ist das Fach abgeschafft.
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renovierte Paul-Robeson-Gesamtschule…..typische DDR-Platte |
Wir hatten viele schwererziehbare Kinder in der Klasse, die in das benachbarte Kinderheim gehen mussten. Ich habe gebetet dafür, niemals meine Eltern zu verlieren, nachdem ich die Zustände dort kannte.
Mein zweites Gebet war….lass die Kohle nicht unser Haus wegbaggern…..
zum Glück beschränkte man sich auf den Leipziger Süden, der nun zu einer Seenlandschaft geworden ist.
Da ich eine fleißige Schülerin war und ganz gute Noten hatte, durfte ich nach der 10. Klasse auf eine EOS, sprich Erweiterte Oberschule, gehen, was dem heutigen Gymnasium entspricht.
Hier hatte ich Lücken im Gedächtnis…musste wieder googeln, was aus dieser Vergangenheit geworden ist…:-)
Meine EOS hieß, wie viele Schulen der DDR, Karl Marx. Nichts besonderes und daher nicht so spannend, wie Paul Robeson. Nach der Wende wurde die Schule umbenannt, wie so vieles in den Neuen Bundesländern.
Man findet sie heute unter dem Namen
Friedrich-List-Gymnasium, so wie sie schon zu Gründerzeiten im Jahre 1871 als ‚Höhere Bildungsschule für Knaben‘ hieß. Das alte Schulgebäude erwischte der 2.WK…danach wurde eine DDR-Platte gebaut.
Quelle
Das Schulgebäude wurde abgerissen. Punkt. Aber wo ist jetzt das List-Gymnasium…Lotta?
Die Paul-Robeson-Schule in der Jungmannstraße steht dagegen noch…:-)
Sehr erfreulich ist, dass auf dem Gelände der ehemaligen EOS in der Erfurter Straße 9
im Jahr 2013 eine Grundschule ein neues Schulgebäude erhielt, was zu den modernsten Schulgebäuden Sachsens zählen darf.
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Foto: Michael Moser Leipzig |
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Foto: Michael Moser Leipzig |
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Foto Michael Moser Leipzig |
alle Fotos der Kästner-Schule: Quelle (veröffentlicht mit Genehmigung des Fotografen)
Auch der Name der Schule ist wunderbar gewählt…
Dort gibt es das fliegende Klassenzimmer…oder vielleicht doch nicht….dann schaut euch mal den tollen Film an, der in Leipzig gedreht wurde.
Ort: Gymnasium des Thomaner-Chors Leipzig.
Meine erste Grundschule am Opferweg in Wahren, also der Backsteinbau, hat sich für einen bundesweiten Wettbewerb beworben, um renoviert werden zu können.
Ich weiß nicht, was daraus geworden ist….
geplant ist, ein Zurück der Grundschule aus der Paul-Robeson in diese Schule, also der umgekehrte Weg, den ich genommen habe. Ehrlich gesagt wäre mir das auch lieber gewesen.
Konntet ihr mir folgen? Nein? Tut mir leid, dass es so viel geworden ist, aber so eine Kindheit schreibt sich nicht so schnell…..
*****
Ich freue mich, dass mein Sohn in Freiberg in so eine tolle historische und renovierte Grundschule gehen durfte, die Theodor-Körner-Grundschule
*****
So viel ein wenig aus dem
Leipziger Leben eines DDR-Kindes….:-)
Könnt ihr euch jetzt vorstellen, warum ich mir so sehr die Neubelebung von Lost Places wünsche?
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34 Comments
Pippa Koenig
Ein sehr intensiver Post!
Weiss gar nicht, was ich schreiben soll! P.
Samtpfote FIONA
Wow…vielen Dank für deinen wunderbaren Lebenseinblick.
Was für eine Süsse du warst.
Herzlichst
Julia
gretel
Du siehst bezaubernd aus und ich habe dich gleich erkannt auf den Fotos 🙂
Irgendwie sind wir wohl jetzt in einem Alter, in dem wir uns gerne wieder mit unserer Vergangenheit beschäftigen. Finde ich gut. Deinen Post habe ich mit großem Interesse verfolgt, ich finde das alles sehr spannend und interessant. Meine Schule – auch so eine typische Platte – wurde abgerissen. Auf dem Grundstück hat ein freier Träger ein sehr schickes neues Schulzentrum gebaut und da wird die Kleine ab August lernen. Schließt sich für mich ein Kreis.
Diese große alte Backsteinschule ist so toll, so etwas muss man erhalten. Diese Bauart erweist sich ja auch als eine der stabilsten überhaupt. Als Kind bin ich nie umgezogen, habe tatsächlich von 0 bis 18 im selben Haus gewohnt. Aber dann ging's los. Ich glaube, ich komme mittlerweile auf 13 Umzüge 🙂 Deine Berichte über euren Garten klingen sehr schön. Kein Wunder, dass du eine Garten-Fee geworden bist.
Liebe Grüße
beate grigutsch
super niedliche kinderbilder!!!!
hach!
ich bin ja 10 jahre in die gleiche schule gegangen. und hab auch immer im selben haus gewohnt bis ich nach berlin gegangen bin. mietshaus. also kein garten – dafür viel grün rundrum und der wald nicht weit. und die schrebergärten der grosseltern natürlich 🙂
xxxxx
Karen N.
Hallo Sigrun !
Schön, ein bisschen mehr von Dir und über Deine Kindheit zu erfahren. Die alten Fotos sind süß, man merkt erst wie sich die Zeiten geändert haben, wenn man so alte Erinnerungen rauskramt.
Vielen Dank für den Einblick in Dein Leben,
alles Liebe
Karen
Irmtraud Kesselring
Liebe Sigrun,
danke für diese Geschihte, garniert mit wunderschönen
Fotos. Die Zeiten haben sich grundlegend geändert und
es ist gut, wenn man diese Erinnerungen in sich rägt.
Einen guten Start ins Wochenende wünscht dir
Irmi
Herbst Liebe
Was für ein süßer Lockenkopf. Alles in allem hört es sich nach einer glücklichen Kindheit an. Danke für diesen doch sehr persönlichen Einblick.
Herzlichst Ulla
Himmel Blau
Dich erkennt man sofort…auf den Fotos…und nicht nur wegen der Haare…;-))). Das Friedrich-List-Gymnasium? Gibt es wohl nicht mehr…ich habe jedenfalls kein Gymnasium dieses Namens gefunden. Seit 1994 gibt es dafür ein Friedrich-Schiller-Gymnasium. Das Gebäude meines Gymnasiums gibt es auch nicht mehr, aber die Schule selbst ist in die wunderbaren alten und sanierten Gemäuer der ursprünglichen Thomasschule zurückgezogen. Danke für deinen interessanten Bericht! LG Lotta.
sigrunhannemann_bnt42bvc
Da hab ich schon wieder was gelernt…die Thomasschule war also auch ausgelagert. Schön, dass sie nun wieder im alten Gebäude sind. Schiller ist also besser, als List ? Da fragt man sich schon, warum der traditionsreiche Name abgeschafft wurde. Mein Sohn geht im Moment auf die Ohein-Schule in Friedeburg, was nun wieder eine renovierte DDR-Platte ist. LG
Kebo homing
Liebe Sigrun,
erst mal freue ich mich sehr, dass Du wieder mit dabei bist und Dir das Thema gefällt. Interessante Einblicke in die Kindheit und Schulkarriere in der ehemaligen DDR. Und in den Wandel der Architektur den man anhand der vielen Bilder, die Du uns rausgesucht hast wunderschön verfolgen kann.
Sonnige Grüße,
Kebo
Birgitt
…wie interessant, liebe Sigrun,
über deine Kindheit in Leipzig zu lesen…ich finde Parallelen und erinnere ganz anderes…schön, deine Kinderfotos, mich gibt in so einem Schaukelpferd auch ;-)…war wohl zu unserer Zeit so,
liebe Grüße Birgitt
Astrid Ka
Oh man, so viele Schulen und entsprechende Gebäude, die habe ich ja erst zusammen nach fast vierzig Jahren als Lehrerin…
Sollte glatt mal eine Collage aus den diversen Gebäuden machen, als da sind Wilhelminischer Schulbau aus Buntsandstein, Sechziger-Jahre- Flachdachbau aus Ziegeln, Gründerzeit – Großvilla, Wilhelminischer Schulbau aus Backstein Siebziger – Jahre – Flachdachbau aus Beton, Zwanziger – Jahre – Reformschule, heimattümelndes Dreißiger – Jahre – Gebäude und ( das einzig renovierte Gebäude ) Sechziger-Jahre- Flachdachbau, mit farbigen Kunststoffplatten verkleidet.
Und mit den Namen war das wohl im Westen nie so wichtig, die Schulen hießen entweder nach der Straße oder dem Ort/Ortsteil bzw. nach dem sie betreibenden Schulorden.
Waren wohl zwei verschiedene Welten… Interessant, dass durch das Bloggen immer wieder zu erfahren.
Bon week-end!
Astrid
Astrid Ka
Noch einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel gelesen und ganz andere Gedanken gemacht als beim ersten Kommentar.
Danke fürs Mitmachen!
Bon week-end, auch dieses Mal!
sigrunhannemann_bnt42bvc
Danke, Astrid. LG
G. Kaiser
liebe Sigrun,
was für ein süßer Lockenkopf!
Es war schön und sehr interessant zu lesen!
ein schönes Wochenende und liebe Grüße
Gerti
DoMis Garten
Schööön, und interessant, einen Teil deiner Geschichte zu erfahren. Ich mag solche Kindheitsgeschichten sehr und stelle mir dann immer alles in schwarz-weiß vor *g*
Ganz viele schöne Grüße
Doris
Margeraniums Gartenblog
So haben uns verschiedene Gärten bereits in der Kindheit geprägt. An den Schrebergarten meiner Oma, der zu meiner Zeit schon von meinem Onkel gepflegt wurde, habe ich auch viele schöne Erinnerungen. Da gab es z. B. einen kleinen, hölzernen Bierkrug, in dem immer Kleingeld für Eis aufbewahrt wurde. Meine Cousine und ich durften uns immer ein Dolomiti (wir haben es geliebt) im nahen Tennisheim holen! Schön war's!!!!!
Viele Grüße von Margit
mano
so schöne kinder- und naturfotos! und so eine interessante geschichte! ich bin auch sehr durch meine großeltern geprägt worden, die einen wilden garten hatten. mein opa hatte hühner, kaninchen und eine obstwiese und meine oma einen riesigen gemüse- und blumengarten. da träume ich heute noch von!! in der grundschule hatte ich einen lehrer, der immer mit uns raus in die natur ging. wie viel habe ich bei ihm gelernt!!!
danke für deinen ausführlichen bericht,ich schicke viele liebe grüße! hoffentlich wird es bei euch jetzt nicht wieder so kalt!
mano
monique carnat
da sieht man * alles ist wichtig im leben * und bei dir wohl besonders die schulen die du besucht hattest…sehr interessant und da dachte ich auch an meine kindheit * die familie * die lehrer(in) und die gebäude wo man das leben lernt vergisst man nicht. mit deinen superschöne fotos kann man alles gut nachlesen und es war gar nicht zu lang * so etwas lese ich sehr gerne ; une *autobiographie* 😉
lieber gruss !
Sara Mary Waldgarten
Du warst ja ein goldiger Lockenkopf 🙂
Da haben wir übrigens ganz viel gemeinsam. 🙂 Wie eine Puppe auf dem großen Bild mit Deinen Geschwistern. , auch wenn Du Dich nicht so sehr für Puppen interessiert hast, mich interessierte der Mädelskram nämlich auch nicht so sehr. 🙂 Ich liebte Autos und Pistolen *huch* – ich konnte später sogar recht beachtlich schießen, habe das allerdings nie als Sport betrieben und mich interessierte nur und ausschließlich das tote Objekt! Ein Sport halt, es machte einfach Spaß, genau zu treffen.
Mit den Büchern ging es mir genauso, ich habe schon sehr früh das Lesen gelernt und mir vieles selbst beigebracht. Mit 4 Jahren die Anfänge und mit knapp 6 wurde ich bereits eingeschult. Sicher inspiriert durch meinen Vater, der schon immer eine kleine Bibliothek besaß.
Auch die Gartenleidenschaft wurde damals schon geweckt, weil ich in einem wunderschönen Garten aufwachsen durfte. Nur die Winter waren weniger schön, da man dann viel drinnen hocken mußte. 😉
Bei mir war es meine Großmutter, die alles einkochte. Wir waren sozusagen Selbstversorger, denn zu kaufen gab es so viel noch nicht, besonders über den Winter und es war auch teuer in den Nachkriegsjahren. Wir hatten also auch ALLES im Garten, jede Frucht, die man sich denken kann, Rhabarber …Gemüse …. Gurken … Tomaten …. Blumen …
Damals hab' ich eher die Tiere beobachtet, Ameisen zum Beispiel … das mit dem eigenen Gärtnern kam erst in meinen erwachsenen Jahren, damit hatte ich in der Kindheit nicht viel am Hut. 😉 🙂 Ich hab' aber gern zugeschaut.
Einen Roller besaß ich in meiner frühen Kindheit nicht, erst so ab 10 Jahren. Dafür ein Fahrrad und später ebenfalls Rollschuhe, darin war ich die Schnellste aus unserer Straße – ich war damals schon ein arger Wildfang. 🙂
Zur Schule ging ich anfangs auch nicht gern, was an den teils unmöglichen Lehrern lag. Damals wurde sogar noch geprügelt! Erst mit einem wundervollen Lehrer, der wirklich menschlich war, änderte sich alles.
Oh – mit den Kinderheimen, da schreibst Du was! Davor hatte ich auch eine Heidenangst. 😉 Damals grassierten Schauer-Geschichten und um ehrlich zu sein, haben diese sich ja auch heute immer wieder bestätigt und der Mißbrauch von Kindern setzt sich leider fort. Nur nach außen sieht immer alles so "schön" aus.
Auch mein Vater entwickelte übrigens die Fotos selber, eben so der SchwieVa. Mein Vater war darin Autodidakt.
Interessant auch die Sache mit dem Bindestrich. 🙂
Das Thema sollte ich vielleicht auch mal aufgreifen, allerdings wollte ich nichts vorgreifen, da ich das in einem Manuskript verarbeite – was zur Zeit nur leider ruht.
Gerade hab' ich auch gelesen, daß das Paket angekommen ist. Da bin ich ja froh. Bei der Post weiß man schließlich nie.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Sara
Holunder
Danke für deine sehr interessanten Einblicke. Da komme ich mir ja schon ganz langweilig vor mit 2 Schulgebäuden, die immer noch recht unverändert stehen.
Witzig, dass sich Kästner nicht zwischen Bindestrichen eingezwängt sehen wollte, aber eine Art des "Eingezwängtseins" kennst Du als ehemaliges DDR-Kind ja auch…
Liebe Grüße
Andrea
Elke Schwarzer
Hallo Sigrun,
ein sehr persönlicher Post und sehr interessant.
Meine ersten Gartenerfahrungen habe ich auch mit Erdbeeren und Kastanien gemacht. Ob die aus dem Garten aber noch lebt, weiß ich leider nicht. Das ist schön, dass es deine noch gibt.
VG
Elke
Heidi Trollspecht
ich bedanke mich auch für den interessanten und persönlichen post.
Und jetzt will ich dir ganz herzliche Sonntagsgrüße da lassen 🙂
von Heidi-Trollspecht
Sabine Pecoraro-Schneider
Eine ganz feine Sonntagsgeschichte für mich! Herrlich die Schilderung Deiner Kindheitserinnerungen!! Locken hatte ich übrigens auch…..früher..
Liebe Grüße und danke <3
Sabine
Bianca N.
Liebe Sigrun,
was für ein wundervoller Beitrag ♥
ich werde ihn nochmal lesen, um die ganzen Details auf mich wirken zu lassen.
Gerade diese machen einen Kindheitsbericht so lebendig.
Den "Mädchenkram" mochte ich übrigens erst auch nicht 😉
Ich liebte Bauklötze und Legosteine. Viel universeller.
Was für einen niedlichen Wuschelkopf du hattest ♥
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
Bianca
jahreszeitenbriefe
Bin wieder da, aber für diesen schönen Post muss ich in Ruhe und ausgeschlafen noch mal wiederkommen 😉 Lieben Gruß Ghislana
Rostrose
Schöne, interessante Kindheitserinnerungen waren das, liebe Sigrun, untermalt mit schönen Fotos von damalsund jetzt! Und weißt du was? Meine Tochter hatte genau so ein Holz-Schaukelpferd wie du! Mit exakt derselben "Gesichtszeichnung" und "Frisur"! Gekauft auf einem Flohmarkt in Wien und dann von mir weiß und bunt angemalt – und später von mir ebenfalls auf einem Flohmarkt wiederverkauft! Ist das nicht faszinierend!?!
Alles Liebe von der Traude
http://rostrose.blogspot.co.at/2016/04/frau-rostrose-im-gudrun-kleid.html
PS: Zum Thema Bio-Palmöl: Ich glaube, wenn Firmen so dahinterstehen wie Rap*nzel und ein paar andere, dann kann man schon darauf vertrauen, dass es Fair Trade, Bio und auch nicht mit herkömmlichem Palmöl gemixt ist. Die Kritik gilt eher den Firmen, die durch sogenanntes nachhaltiges Palmöl eine Art "Greenwashing" versuchen. In den letzten Tagen und Wochen habe ich auch wieder ein bisserl mehr zum Thema dazugelernt und weiß nun, dass Biopalmöl, wie es z.B. Rap*nzel oder i+m Nat*rkosmetik verwendet, auf Geländen angebaut wird, wo schon seit mindestens 20 Jahren kein Regenwald mehr ist, wo nur natürlich gedüngt wird und die ArbeiterInnen anständig bezahlt werden. Und nachdem dieses Öl aus Afrika kommt (Ghana, glaube ich) ist auch die Misch-Gefahr mit anderen Palmölen nicht so groß wie in Indonesien. (Dort scheint besonders viel Schindluder getrieben zu werden…) Ich habe inzwischen auch von Firmen, mit denen ich zum Thema kommuniziere, erfahren, dass die Alternative – riesige Raps- und Sonnenblumenmonokulturen in Osteuropa – auch nicht ideal sind bzw. wären… vor allem, wenn sie nicht bio sind … Ein wirklich heftiges Thema also! Ich denke, man muss sich auch ein bisserl aufs eigene Bauchgefühl verlassen, welchen Firmen man vertrauen möchte und welchen eher nicht so, weil da "der Gott Mammon" herrscht … Mehr darüber demnächst dann im ANL #5-Beitrag!
sigrunhannemann_bnt42bvc
Bei den Rapsölfeldern brauchen wir gar nicht so weit schauen….hier fängt gerade alles an, flächendeckend Gelb zu werden. Was für den Fotoapparat toll aussieht, verursacht bei mir wirklich Bauchschmerzen…absolute Monokultur und kein bisschen Bio. Gut zu wissen, mit Rap*nzel. LG Sigrun
kleiner-staudengarten
Hallo Sigrun,
ein sehr persönlicher Post – vielen Dank für deine Kindheitserinnerungen. Meine ersten Gartenerfahrungen hatte ich als Kind bei meinen Großeltern auf dem Lande, die Kartoffelernte fand ich immer am spannendsten.
LG und einen guten Start in die neue Woche, Marita
moni
Liebe Sigrun,
das sind ja sehr intensive Kindheitserinnerungen und die Fotos dazu runden das Erinnerungsbild so richtig fein ab.
Liebe Grüße
moni
jahreszeitenbriefe
So, bin wieder da ;-). Was für ein süßer Lockenkopf du als Kind warst… Sooo spannend deine Geschwister- und Schulgeschichten. Mein damaliger Mann ging zu DDR-Zeiten auf eine Friedrich-List-Schule in Berlin. Und zu Paul Robeson habe ich an der EOS meine Jahresarbeit in Englisch (auf Englisch, herrje, so weit war ich schon mal…) geschrieben, und durfte anlässlich dessen ein Symposium ihm zu Ehren an der Akademie der Künste besuchen, herrlich, keine Schule, Berlinausflug, am allerbesten war das Konzert des Paul-Robeson-Chores. Den gibt es heute noch, wie ich eben im Internet finde… Zwischen meinem 3. und 10. Lebensjahr sind meine Eltern mit mir und 5 x umgezogen… (die West-Adressen vor meinem 3. Lebensjahr kriege ich nicht mehr zusammen)…), darunter eine Umschulung in der 3. Klasse, und noch mal eine in der 11., schrecklich, unter den damit verbundenen Trennungen von Freunden habe ich echt gelitten… Liebe Grüße Ghislana
fim works Frauke - it's me!
Wie spannend, deine Kindheit in Leipzig! Und das es heute noch einige der Plätze gibt und andere durch wunderschöne Neubauten ersetzt wurden. Ein toller Bericht, ich habe alles mit viel Interesse gelesen und deine Bilder dazu in Ruhe angesehen. Hab Dank für's Teilen!
Hab eine schöne Woche … Frauke
Villa Türmchen
Liebe Sigrun,
mit Freude habe ich deine Erinnerungen gelesen.
Ja, so war das – Schulgarten und Stabü.
Meine jüngere Tochter hat sogar noch 14tägig Schulgarten.
Dieser wird von ihrer nicht ganz jungen Klassenlehrerin gepflegt,
die das mit Begeisterung einfach weitergemacht hat (denke ich).
Die Kleine hat erst eine Bohne mit heimgebracht, die jetzt täglich ausgemessen wird und natürlich auch gegossen. Mich freut das, kann mich auf das Zwiebelzopfverkaufen auf dem Herbstfest auch nochgut erinnern, an die ABI-Zeit dagegen viel weniger.
Wir mussten im Nachderwendechaos bei uns hier zur zwölften nochmal die Schule wechseln, nachdem endlich feststand, wer ein Gymnasium werden darf. Naja habs ja überlebt. Meine erste Schule dagegen, auch eine Platte, gibts schon nicht mehr –> grüne Wiese. Später dann auf dem Dorf bestand die Schule aus vier alten Gebäuden im ganzen Ort verteilt. Da durften wir hübsch wandern in den Pausen.
Aber schöne Zeiten waren das auch, trotz Stabü. Ich bin sehr unbeschwert auf dem Dorf (Grossschönau) aufgewachsen.
Ganz lieb, Jana
Birgit B
Hey welch ein schöner Artikel über deine Kindheit im Leipziger Norden! Ich konnte die sehrwohl folgen 🙂 denn diese Orte sind mir wohl bekannt. Auch ich wuchs in der gegend auf. In der 58. Schule hatten wir Möckerner Schüler aus der Bruno-Kühn unseren ESP-Unterricht (keiner weiß mehr worum es da wirklich ging), in der Robeson-Schule war unsere Singegruppe immer mal wieder zu Gange. Leider habe ich keine EOS besucht, da machte der Staat nicht mit.
Die neue Kästnerschule ist wirklich schön geworden, glücklich können die Kinder sich schätzen, welche dort lernen dürfen.
Na dann liebe Grüße nach Freiberg von
Birgit