Gartenreise

Gartenbloggertreffen 2019 auf dem Kaldenhof in Münster

Kooperation mit Volmary, die zum Treffen eingeladen haben

Bereits zu viertens Mal hat Volmary zum Gartenbloggertreffen auf den Kaldenhof in Münster eingeladen während ich zum ersten Mal mit dabei war. Ausgerüstet mit meinen kleinen Cherrytomaten für die Tomatenchallenge hab ich mich auf den weiten Weg von Franken bis nach Westfalen begeben, um dort einen bunten und unterhaltsamen Gartentag zu verbringen.

Ein sonniger Tag auf dem Kaldenhof

Per Volmary-Shuttle ging es vom Hauptbahnhof zum Kaldenhof, wo wir am Eingang mit Kennenlernschild und Überraschungsbeutel ausgestattet wurden. Der Stoffbeutel enthielt einen Mehrweg-Café-to-Go-Becher, den man auch gleich auffüllen konnte. Wir waren wegen der Bahnverbindung von Bielefeld recht zeitig da, so dass wir erstmal die noch menschenleere Außenanlage bewundern konnten. Während es für Elke vermutlich schon ein gewohnter Anblick war, staunte ich noch über die üppige Blütenpracht überall, der man kein bisschen die Sommerhitze und Trockenheit ansah. Im Hintergrund sah man auch, warum. Die Gärtner hatten hier alle Hände voll zu tun mit Wässern.

Ich hätte ja gerne mal den einen oder anderen der einladenden Sitzplätze ausprobiert und den Rundumblick genossen, aber dazu kam ich nur ganz kurz. Das Volmary-Team hatte in Kooperation mit Emsa und Compo für uns Gartenblogger einen Tag mit vielen gärtnerischen Aktionen und kulinarischen Genüssen organisiert. Die freien Minuten waren mit Fotografieren und Schwatzen mit anderen Gartenbloggern gut ausgefüllt.

Insektenfreundliche Samenbomben

Nach dem Frühstück unterm Pavillon ging es auch gleich los mit dem Basteln insektenfreundlicher Samenbomben. Dafür standen Schüsseln mit verschiedenen Samen zur Auswahl, so dass jeder seine ganz eigenen Kreationen zusammen werfen konnte. Das Rezept für die Zutaten hatte jeder am Platz und so gab es bald für jeden eine Manscherei mit den Händen, wie es sich für echte Gärtner gehört.

Spannender Moment – die Tomatenchallenge

Anschließend kamen endlich die weit gereisten Tomaten zum Einsatz. Jetzt musste ich mich nur noch entscheiden, ob ich die im Freiland gereiften Solana Sweet Choco oder die aus den Kübeln von Emsa mit Compo-Erde einreiche. Beide hatten den gleichen Dünger gesehen. Zusätzlich noch etwas Betonit und Terra Preta, da unser Boden wirklich schlecht ist. Volmary hatte den Gemüsespeziailisten Raimund engagiert, mithilfe eines Brix-Messgerätes die Süße festzustellen. Das war eine sehr lustige Angelegenheit und es kamen die unterschiedlichsten Werte zusammen auf der Skala von 6 bis hin zur Siegertomate mit 10,6. Meine fränkische Tomate schnitt mit 9,0 gar nicht so schlecht ab…;-)

Es folgte Workshops im Blumenherz binden und Tomaten veredeln. Es waren also auch feinmotorische Gärtnerhände gefragt. Für Probleme mit kranken Pflanzen stand der Pflanzenarzt René Wadas mit Arznei, Stethoskop und Mikroskop zur Verfügung. Ich kannte bisher nur sein Buch und so war es ein besonderes Erlebnis, ihn mal live zu treffen.

Insektenfreundliche Bepflanzung im Focus

Auf der Schauanlage gab es einiges zu entdecken und dabei hatten es mir vor allem die vielen insektenfreundlichen Blumen angetan. So gab es die Wilde Möhre in der Sorte ‚Dara‘ flächendeckend in einem Beet zu bewundern, an denen sich, genau wie an der Original-Wildpflanze, unheimlich viele Bienen aller Art tummelten.

Schmetterlinge werden ja gerne von Zinnien, Bartnelken, Skabiosen und auch von Sommerflieder magisch angezogen. Leider sind dieses Jahr generell wenig Schmetterlingen unterwegs bis auf die Distelfalter. Sonst hätte es dort sicher nur so gewimmelt.

Trockenheitsverträglich mit Sedum

Die Reihe mit Sedum hatte mich besonders magisch angezogen. Hier gab es eine Sorte, die sich Robustum nannte. Wahrscheinlich noch robuster, als Sedum ohnehin schon sind.

Verlockendes Gemüse

Inmitten der Blütenpracht kam das Gemüse auch nicht zu kurz. Teilweise quoll es aus den Hochbeeten heraus und manch eine Pflanze gab Rätsel auf, wie die stachelige Litschi-Tomate. Roter Grünkohl, Artischocken und Fenchel machen zwischen all den Blumen sogar eine richtig gute Figur.

In den Gewächshäusern gab es Tomaten in verschiedensten Sorten, von den kleinen Sherrys bis hin zu solchen, die so riesig und schwer waren, dass die Pflanze ihr kaum noch Halt geben konnte. Darüber hätte ich beinahe das Mittagsbuffet verpasst und musste mich dann etwas später ganz hinten in der Schlange einreihen.

Kulinarische Weltreise durch den Volmary-Schaugarten

Zum Abschluss stand am Nachmittag eine kulinarische Weltreise durch den Volmary Schaugarten auf dem Programm. Nun gab es Kostproben von verschiedenen Früchten, die man eher von anderen Ländern kennt, frisch zubereitet von der Hobbyköchin Michaela von Soulfood Kitchen. Den Anfang bildete die inzwischen schon bekannte Aroniabeere, die in einem erfrischenden Smoothie verarbeitet war. Obwohl sie pur sehr herb ist, hat sie im Mix wunderbar geschmeckt. Aroniabeeren wurden früher viel in Osteuropa, speziell in Polen angebaut.

Weiter ging es mit einem Pepino-Chutney auf rustikalem Landbrot nach Südamerika. Aus Japan gab es frisch geriebene Wasabi-Knolle zum vorsichtigen Testen. Normal eher bekannt als Sushi-Zugabe, wo meistens noch Meerrettich und Senf zugesetzt wird. Auch Mandelpflanzen sollen unkompliziert im Garten oder auf dem Balkon wachsen können, was gar nichts mit dem Klimawandel zu tun hat. Es gab einen Mandelcouscus, lecker arabisch gewürzt, mit Granatapfelkernen und süßen Datteln. Die letzte Kostprobe kam von der nicht winterharten Maracuja aus Lateinamerika, die Michaela zu einer leckeren Torte verarbeitet hatte.

Für alle, die mit Auto angereist waren, war am Ende eine große Pflanzenauswahl mit Pflanzgefäßen und Düngemitteln und Pflanzerde aufgebaut, die man kostenlos mit nach Hause nehmen durfte. Ich hatte schon zwei Kräuter in der Hand, da ich eine Gärtnerei normal nie ohne eine Pflanze verlasse, aber dann siegte doch die Vernunft in Anbetracht der langen Bahnfahrt und ich hab sie wieder zurück gestellt.

Nach einem netten Tag mit Elke in Bielefeld (Bericht folgt) ging es Freitag Nachmittag zurück nach Hause. Eine einzige Sache ist leider schief gegangen. Die Samenbomben hatte ich feucht in den Dosen verstaut und die ersten Samen hatten bereits gekeimt, als ich den Deckel zu Hause öffnete. So blieb mir nichts anderes übrig, als sie gleich in den eigenen Garten zu werfen und so hoffe ich, dass das feuchte fränkische Augustwetter es geschafft hat, nochmal neue Blüten für dieses Jahr zum Leben zu erwecken. Eine schöne Erinnerung an den wunderbar organisierten Tag auf dem Kaldenhof in Münster.

Mehr zum Treffen gibts auf dem Blog von Volmary mit vielen tollen Fotos.

Journalistischer Beitrag, der unbezahlte Werbung enthält

11 Comments

  • Barbara Gerlach

    Liebe Sigrid,
    für mich ist es immer sehr spannend andere Beiträge über ein gemeinsamen Tag zu lesen. Jeder hat eine anderen Fokus und plötzlich sind da Bilder, von denen ich denke:
    Wo war das denn? Das habe ich gar nicht wahrgenommen.
    So geschehen mit den Möhrenblüten……
    Wieder sehr schöne Bilder.
    LG Barbara

  • Margit

    Das sieht nach einem sehr spannenden und interessanten Tag aus. Sicher auch spannend, andere Blogger zu treffen.
    Viele Grüße von
    Margit

  • Elke Schwarzer

    Hallo Sigrun,
    ich finde, das frühe Kommen hat sich gelohnt, so menschenleere Fotos hat man später nicht mehr machen können und auch das Licht war noch besser.
    Das war ein schöner Tag!
    VG
    Elke

  • Krümel

    Hallo Sigrun,
    was für ein toller Tag. Da war ja wirklich für jedes Gärtnerherz ein spannendes Thema mit dabei.
    Liebe Grüße,
    Krümel

  • ninakol.

    Wahu, das klingt nach unglaublich viel und sieht wunderbar aus!
    Schön, dass Du so einen erlebnisreichen Tag hattest und die vielen Anregungen geteilt hast
    Liebe Grüße
    Nina

  • Kirsi

    Liebe Sigrun,
    na das ist ein sehr farbenfreudiger und interessanter und informativer Bericht. Die Bilder sind wirklich sehr schön (vor allem ohne die Menschenmengen).
    Die Tische mit den Kräutern in der Mitte finde ich echt genial, da muss ich doch mal mit meinem Mann sprechen, ob das nicht auch bei unserem geht (wenigstens der Gartentisch).
    Dir ein schönes Wochenende und liebe Grüße
    Kirsi

  • Claudia

    Liebe Sigrun,
    was für ein tolles GArtenblogger-Treffen! Herzlichen Dank für die schönen und frühlichen Bilder! Da war ja richtig was los :O)
    Ich wünsche Dir einen guten Start in die erste Septemberwoche!
    ♥️Allerliebste Grüße, Claudia ♥️ … die wieder mal hinterherhinkt mit nachlesen und kommentieren ….

  • Bianca

    Liebe Sigrun, die Bilder sind ein Traum, so schön, da gab es wirklich viel zu schauen! 9,0, wow, das klingt sehr ordentlich 🙂 ich wusste gar nicht, dass es Geräte gibt, mit denen man die Süße bestimmen kann, wieder was gelernt 🙂 danke für’s Mitnehmen und alles Liebe, herzlichst Bianca

  • Karen Heyer

    Liebe Sigrun,
    das war bestimmt eine tolle Sache bei Volmary! Vorletztes Jahr hatte ich zum ersten Mal davon gehört und gedacht, da muss ich mal mitmischen. Inzwischen glaube ich, das ist mir zuviel an Programm und Action. Lieber treffe ich mich direkt mit der/dem einen oder anderen Blogger persönlich. Mit uns hat es im Septemberurlaub deshalb nicht geklappt, weil wir nicht in Franken waren, sondern vom Oberallgäu bis nachhause geradelt sind. Achims Garten haben wir „knapp“ geschrammt, für einen Abstecher war es mit dem Rad bei unserem straffen Programm aber leider dennoch zu weit.
    Liebe Grüße
    Karen

  • Sara - Mein Waldgarten

    Du scheinst Dich mittlerweile rar zu machen, liebe Sigrun. Sicher zu viel beruflich mit Deinen neuen Aufgaben zu tun, was ich voll und ganz verstehen kann. Auch bei mir wir das Bloggen und erst das Kommentieren immer weniger.

    So ein Bloggertreffen ist sicher nett, mir wäre es aber lieber ohne diese Firmen, die oftmals mit der BASF kooperieren, das passt nicht zu Bio und „nachhaltig“ (zwar ätzend, dieser „neue“ Begriff, aber so ist das nun mal) … Wobei ich damit nicht sagen will, dass ich nicht auch gelegentlich Produkte dieser Firmen kaufe. Allerdings eher aus einer Not heraus. Denn WAS gibt es in der Nähe bei den Gärtnereien denn noch??? Die meisten kleinen Gärtnereien wurden weggewirtschaftet, die großen Ketten übernehmen auch hier das Zepter. Es würde nur noch helfen, im Internet zu bestellen. Für internette Bestellungen bin ich eigentlich nicht so, mir wäre es lieber, es gäbe alles weiter auch vor Ort. Das sind keine sehr schönen Entwicklungen! An Post, Co2 bei dem vielen Verkehr etc., der dadurch entsteht, muß man schließlich auch denken.

    Früher konnte man noch mit NachbarInnen Samen oder Pflanzen tauschen, heute werfe ich tonnenweise Pflanzen weg, die keiner haben will. Im Gegenzug hat natürlich auch niemand, den ich kenne, Pflanzen oder Samen abzugeben. Alles pflegeleicht, möglichst Steine oder Rasen …nagut und ein paar Sträucher, die was hermachen, wie Hortensien, die ich ja mittlerweile auch favorisiere, weil es insgesamt schön aussieht und man wenig Arbeit damit hat. Deko noch obendrein im Herbst … Alles hat eben zwei Seiten.
    Es gibt wohl Pflanzenbörsen oder -flohmärkte, doch an solchen Tagen muß man auch Zeit haben, das ist bei uns oft nicht der Fall, da sie immer dann stattfinden, wenn bei uns wichtige andere Termine sind, die deswegen nicht abgeblasen werden können. Es gehen dort meist auch nur eine Handvoll Leute hin.
    Mehr und mehr entsteht der Eindruck, das GartenBloggen ist nur noch eine Sache des Kommerz mit ganz wenigen Ausnahmen. Ob jemand ehrlich schreibt, weiß man nicht mehr, da die Blogs vor Werbung strotzen. Macht echt keinen Spaß mehr! Um einige Blogs ist es wirklich schade, die am Anfang noch wirklich nett waren. Jetzt mag man sie nicht mehr lesen.

    Ich hoffe, Du machst hier mal wieder weiter, denn auch bei Instagram habe ich nichts mehr gesehen, obwohl ich da ja auch nicht mehr soooo oft bin.

    Liebe Grüße
    Sara