Überhäuft mit Äpfeln
Nachdem wir diesen Sommer in Franken kaum mal Wasser von oben abbekommen haben und der Garten nur noch mit dem täglichen Wässern aus dem Wasserschlauch überleben konnte, bogen sich die Äste des Apfelbaums täglich mehr in Richtung Wiese…oder was noch davon übrig war…..;-)
Im Urlaub Ende August, hatten wir eine Urlaubsvertretung, die uns ein Foto vom Baum schickte. Das erste Problem war das viele Fallobst, das nun reichlich abgeworfen wurde. Ein bisschen passt ja auf den Kompost, aber der ist ganz schnell überfüllt und fängt an zu müffeln.
Inzwischen befinden sich auch eingegrabene Äpfel an den verschiedensten Stellen im Garten. Humus ist hier ja im sandigen Boden Mangelware…da kann das nicht schaden. Kiloweise schimmelige Äpfel sind in der Biotonne gelandet.
Seit September ernten wir nun und es nimmt gar kein Ende. An viele Äpfel kommt man ja gar nicht erst ran, also freuen sich die Vögel und einige Wespen auch noch darüber.
Die Sorte des Baumes ist unbekannt. Letztes Jahr hatte ich auf einem Streuobstwiesenfest Äpfel für einen Pomologen zur Apfelsortenbestimmung mitgenommen, aber er war sich auch nicht sicher. Er vermutete eher keine alte Sorte.
Der Apfel scheint auf jeden Fall nicht besonders robust zu sein. Er neigt zu Monilafeule, Schorf und wird reichlich von Maden heimgesucht.
In der Nähe des Kerngehäuses sind einige Äpfel glasig.
Das sieht dann manchmal so aus…..
Glasigkeit trifft besonders häufig auf, wenn der Zuckerstoffwechsel des Baums aus dem Gleichgewicht gebracht ist. Die Früchte produzieren übermäßig viel Zucker, wenn zu viel Sonneneinstrahlung und Hitzeperioden dem Baum zugesetzt haben. Zum Glück gibt es aber genug Äpfel ohne dieses Problem und er ist wirklich sehr süß und saftig.
One Apple a day……das reicht hier nicht mehr. Wir machen gerade Apfelkur. 3 Stück werden angestrebt…;-)
Am Wochenende Apfelkuchen, dann Apfelmus für die Pfannkuchen….verschenkt haben wir auch schon etliche Kilos. Dann hoffe ich jetzt mal, dass möglichst viele noch bis zum Winter überleben. Denn die Exemplare mit Maden oder Schorf sind nicht so lange lagerfähig, Es gibt aber auch reichlich Äpfel, die äußerlich erstmal gut aussehen.
Die Überfüllung der Obstbäume oder überhaupt aller Früchte tragender Bäume ist wohl ein Phänomen, das überall in diesem Jahr beobachtet wird. Was der Auslöser dafür sein könnte, ist noch umstritten.
Einige sagen, die Bäume würden sich im Klimastress befinden und auf die langen Trockenperioden mit der letzten Überlebenschance der Vermehrung reagieren, also Fruchtbildung im Übermaß.
Es kann aber auch einfach die Reaktion auf letztes Jahr sein, wo die Bäume durch Spätfrost kaum oder gar keine Früchte hatten. Nach einem solchen mageren Jahr folgt dann ein üppiges Jahr. Gerade Apfelbäume neigen gerne zu dieser Alternanz, die man im Ertragsanbau sogar zu unterdrücken versucht, indem man zu viel Fruchtansatz gleich am Anfang entfernt.
Außerdem war Kaiserwetter für die Bestäubung der Blüten und die Bienen hatten allerbestes Flugwetter.
Das ist längst nicht alles….
Verlinkt zum Naturdonnerstag bei Ghislana und Gartenwonne
Entdecke mehr von Bergblumengarten
Subscribe to get the latest posts sent to your email.
9 Comments
mano
hier hängen die bäume auch allerorts voll – und viele werden leider überhaupt nicht mehr geerntet. wir haben schon besten boskop vom straßenrand aufgelesen und zu apfelkompott und kuchen verarbeitet. gestern habe ich die letzten funde zu gelee verkocht. wirklich ein tolles apfeljahr nach der misere 2017.
ich hoffe, eure halten sich noch möglichst lange als wintervorrat.
liebe grüße
mano
Elke Schwarzer
Dieses Phänomen ist hier auch zu beobachten, aber da wir nur einen Säulenapfel im Garten haben, kam ich mit Two Apples a Day hin. Eigentlich hätte es für Wochen gereicht, aber es fiel ja leider alles auf einmal vom Baum. Jetzt habe ich Quitten geschenkt bekommen – auch die hatten wohl ein extrem gutes Jahr.
VG
Elke
Topfgartenwelt
Wir hatten heuer auch eine riesige Apfelernte. Ich habe einiges eingefroren, so dass man die Apfelschnitten bei Bedarf verwenden kann.
LG Kathrin
kleine blaue Welt
Liebe Sigrun,
ich wundere mich auch darüber,daß es trotz der Trockenheit doch so viele Äpfel gibt?!
Darin speichern sie ja auch Wasser,schon ominös!
Äpfel essen wir auch sehr gerne und deswegen freuen wir uns sehr,daß es in diesem Herbst genug davon gibt:)
Ganz liebe Herbstgrüße von
Kristin
Claudia
Liebe Sigrun,
was für eine reiche Apfelernte! Schade, daß soviele Äpfel befallen sind … ich denke, die alten Sorten von früher, die waren viel robuster und auch geschmackvoller! (Hab ich gerade wieder festgestellt, als wir von einem guten Bekannten Äpfel seiner alten Apfelbäume bekommen haben …)
Ich wünsche Dir einen guten und freundlichen Wochenstart!
♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥
kleiner-staudengarten
Hallo Sigrun,
unser Elstar hat ebenfalls eine Menge an Äpfeln getragen, doch waren viele auch angeschlagen und mussten in Kürze verarbeitet werden – Kuchen, Marmelade und Gelee wurden daraus, so dass der Vorrat an frischen Äpfeln schon arg geschrumpft ist.
Schön, dass du wieder bloggst – lieben Gruß, Marita
Sara - Mein Waldgarten
Schön, dass Du wieder da bist, liebe Sigrun!
Oh, das sind ja wirklich viele Äpfel! So reich trug unser Apfelbaum ja noch nie, wobei ich dazu sagen muß, dass wir ihn immer fachgerecht beschnitten haben wie in der Apfelplantage, das sieht dann natürlich nicht so schön aus, soll aber einmal dem Befall vorbeugen und zum anderen größere Äpfel erzeugen. Letzteres hat geklappt, ersteres leider nie.
Denn sonst gefallen ir diese romantischen Baumformen auch viel besser.
Diese innen glasigen Äpfel fanden wir auch auf einer Streuobstwiese. So etwas mag man dann doch nicht essen.
Ich bevorzuge ja die sauren Äpfel oder zumindest säuerlichen, die auch höhere Vitamin C-Gehalte aufweisen. Mein Mann mag aber auch süße Äpfel. Der Liebste ist mir Boskoop, danach folgt Cox Orange.
Bei uns ist es ähnlich, die Äpfel müssen verbraucht werden und es gibt öfter etwas Apfeliges. Täglich rohe Äpfel sowieso. Schon morgens im Müsli den ersten. 😉
Man sprach in diesem Jahr von einem Mastjahr – solche Jahre gibt es immer wieder und bei Apfel- bzw. Obstbäumen wechseln sich die Tragejahre mit den schlechteren Jahren ohnehin ab.
Liebe Grüße
Sara
Krümel
Hallo Sigrun,
unser Spalierapfel (vor ziemlich genau zwei Jahren gesetzt) hatte dieses Jahr auch die ersten Früchte. Allerdings hat er bereits im Frühjahr ganz viele Obstansätze abgeworfen und von drei Früchten die gereift sind, sind ominöser Weise zwei weitere verschwunden. Aber der letzte Verbliebene war dafür dann so groß, dass er locker für uns beide gereicht hat. Und er war seeehr lecker :-).
Schön dass es ja sooo viele (leckere) Möglichkeiten gibt die Apfelschwemme zu verarbeiten.
Viele Grüße,
Krümel
Wolfgang Nießen
Bei uns war es ganz ähnlich. Wir haben zwar nur einen kleinen Apfelbaum, aber er trug so viele Äpfel wie noch nie. Ich war wirklich überrascht, wie viele es waren.
Und wir konnten auch nicht alle ernten, die Vögel und auch die Wespen hatten sich schon so manchen Apfel vorgenommen.
Ich wünsche Dir noch eine schöne Woche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang