Naturgarten

Gift im Garten

Die unterschätzte Gefahr aus dem Hausgarten.

Zuerst einmal freue ich mich riesig, dass das Volksbegehren Artenvielfalt in Bayern ein mehr als hundertprozentiger Erfolg war und über 1 Millionen Stimmen zusammen gekommen sind. Exakt 1.745.383 Millionen Unterschriften für ein besseres Naturschutzgesetz. Alleine in München lag die Beteiligung der Wahlberechtigten bei 20,48 %. Mit einem Gesamtergebnis von 18,4 % war es das erfolgreichste Volksbegehren in der Geschichte Bayerns.

© A.B. Dresden

Das zeigt sehr deutlich, welches Gewicht das Thema Insektensterben inzwischen eingenommen hat.

Schwerpunkte des veränderten Naturschutzgesetzes sollen sein (ÖDP):

  • Biotopverbünde schaffen
  • Nachhaltige Ausbildung
  • Mehr Transparenz
  • Mehr Öko, mehr Bio
  • Mehr Blühwiesen
  • Weniger Pestizide
  • Eine riesige Chance für die Bauern

Unter meinem letzten Post zum Thema Volksbegehren hatte ich viele Kommentare, die mir versicherten, dass es sehr schade ist, dass es die Initiative nur in Bayern gibt.

Dazu möchte ich nun ergänzen….man kann bereits im eigenen Hausgarten schon so viel tun, um dem Artensterben und der Umweltbelastung entgegen zu wirken. Welche Dinge das sind, möchte ich in diesem Beitrag mal unter die Lupe nehmen.

Viele Kräuter im Garten fördern auch Schmetterlinge, Bienen und co.

Pflanzenschutzmittel im Garten

In Deutschland existieren mehr als 1400 Pflanzenschutzmittel, die frei verfügbar in Bau- und Gartenfachmärkten bzw. im Onlinehandel erworben werden können. Sie würden nicht dort stehen, wenn die Bevölkerung sie nicht kaufen würde.

Pflanzenschutzmittel

Jährlich werden ca. 5000 Tonnen an Pestiziden in Deutschlands Gärten versprüht. Diese Zahl ist absolut besorgniserregend und um folgende Unterteilung handelt es sich dabei (Quelle Umweltinstitut München):

  • Unkrautvernichter – Herbizide
  • Insektengifte – Insektizide
  • Nagetiergifte – Rodentizide

Vor allem die Herbizide werden nicht abgebaut und können bei der Abwasseraufbereitung nicht herausgefiltert werden. Die Wissenschaftler vermuten, dass bereits bei jedem Menschen Pestizide im Urin nachweisbar sind.

Prof. Johann Zaller vom Institut für Bodenkultur in Wien hat nachgewiesen, dass Glyphosat (das auch in einigen frei verkäuflichen Mitteln für den Hausgarten enthalten ist) zunächst alle Pflanzen im eingesprühten Bereich nach wenigen Tagen vernichtet, die Regenwürmer ihre Aktivität im Boden auf Null herunterfahren und nach 4-5 Monaten gibts nur noch halb so viele Regenwürmer an dieser Stelle.

Die EU hat ein sehr bekanntes Gartengift, die Nikotinoide, bereits verboten. Leider sind sie immer noch im Onlinehandel auf Ebay-Webseiten des europäischen Auslands käuflich (Polen/ Tschechien).

Auf welche Pflanzenschutzmittel können wir verzichten?

Eigentlich auf alle oder wenigstens auf fast alle. Das soll aber hier nicht so im Raum stehen bleiben.

Gefahr von Schneckenkorn:

Schneckenkorn ist ein unterschätztes Gift im Garten. Viele Gärtner fallen auf die Aufschrift auf der Packung herein, wo Ökotest empfehlenswert vergeben wurde. Ist es damit nicht ein biologisch unbedenkliches Mittel? Leider Nein….es ist ein Gift, das Metaldehyd enthält. Kinder können, wenn sie diese Kugeln verschlucken, hohes Fiber bekommen, bis hin zum Tod. Haustiere, wie Katzen und Hunde können sterben, wenn sie davon probieren, wie es gerade Jungtiere häufig tun. Igel verlieren ihrer Nahrungsgrundlage, denn Schneckenkorn tötet auch die Gehäuseschnecken.

Katzen können durch Schneckenkorn sterben

Alternativen zu Schneckenkorn:

Mechanische Barrieren schaffen in Form von Schneckenkragen oder Metallkanten um Gemüsebeete, Pulver aus reinen Pflanzenfasern streuen, Sägespäne streuen, Absammeln der Schnecken (Holzbretter/ Rhabarberblätter auslegen)

Unkrautvernichter in Rasendüngern:

Gelassener werden und nicht versuchen, einen englischen Rasen ohne Gänseblümchen und co. anzustreben, seltener Rasen mähen oder gleich insektenfreundliche Blumenwiesen anlegen

Unkrautvernichter für Fliesenfugen:

Mechanischer Fugenkratzer, Heißes Wasser oder einfach mehr Gelassenheit und Freude an Ritzenblümchen

Unkrautvernichter in den Beeten:

Mechanische Unkrautstecher verwenden, Aufessen der Unkräuter/ Wildkräuter

Mein erster Schmetterling im fränkischen Garten 2016…was für eine Freude

Insektizide gegen den Buchsbaumzünsler:

Mittel, wie von Bayer Garten – Schädlingsfrei Calypso Perfekt AF (nur 1 Beispiel aus dem großen Sortiment), schädigen auch die Umwelt. Mit einem einmaligen Spritzen ist es meistens nicht getan. Gerade, wer große Buchsbestände im Garten hat, wird hier der chemischen Verseuchung des eigenen Gartens nicht entkommen.

Alternativen: entweder frühzeitiges Erkennen des Befalls, Abschirmung durch Netze, Algenkalk streuen…..am sinnvollsten ist leider die komplette Entfernung, da man den Zünsler kaum wieder los wird, wenn er einmal da ist. Auch wenn es schmerzt.

Insektizide gegen sonstige Raupen, Läuse etc.

Natürlich ist mit einem Insektizid die befallene Pflanze erstmal gerettet und sieht wieder makellos aus. Damit verlieren aber auch Vögel oder Marienkäfer ihre Nahrungsgrundlage. Das versuchen wir dann komischerweise durch Aufhängen von Meisenknödeln zu kompensieren…

Alternative: Absammeln per Hand oder mit Wasserstrahl von stark befallenen Pflanzen, die man essen möchte, Läuse auch einfach mal gar nicht bekämpfen…garantiert werden die Marienkäfer oder Vögel kommen.

Weitere Schadstoffe im Garten

Mit den chemischen Giften ist es noch nicht getan. In vielen Gärten finden sich lärmende benzinbetriebene Gartengeräte, wie Rasenmäher, Heckenscheren, Motorsägen, Laubbläser oder Rasentrimmer. Die Abgase enthalten oft krankmachende Stoffe, wie Kohlenwasserstoff und Stickoxide. Sie belasten die Atemwege, sind krebserregend und können sogar Herzinfarkt und Schlaganfall auslösen. Abgase sind natürlich auch für den Garten nicht gut. manchmal entweicht sogar Motorenöl oder Benzin in den Boden. Es gibt zwar seit 1997 Grenzwerte, die aber leider oft bis um das 7fache überschritten werden. Nicht selten bei Billigprodukten aus China.

Auch durch elektrische Laubbläser und Rasenmäher sterben übrigens viele Insekten den sofortigen Tod. Da hilft dann nur noch Sensen. Das müsste ich auch erstmal lernen…..unsere Väter können das noch.

Was schadet noch dem Gartenboden?

Mineralischer Dünger in Form von Blaukorn wurde in früheren Jahren sehr gerne verwendet. Man kann ihn immer noch kaufen und ich denke, viele schwören auf die Turbowirkung, die das Gemüse/ Obst dann einlegt.

Leider sind die deutschen Gartenböden zu fast 90 % überdüngt. Das hat man anhand von Bodenproben im Bodenlabor der Raiffeisen Ormond (Vulkaneifel) festgestellt. Hauptsächlich sind in den Proben der Hobbygärtner zu viel Phosphat enthalten.

Alternative zum mineralischen Dünger/ Blaukorn:

Hauseigenen Kompost verwenden…. ist meist ausreichend bzw. wer dafür keinen Platz hat oder Angst wegen Ratten….organischen Dünger kaufen (große Vielfalt)

Fazit: Erstmal im eigenen Garten schauen, ob man da nicht schon etwas gegen das Bienesterben bzw. das Artensterben unternehmen kann.

Die Deutschen müssen einfach etwas mehr Gelassenheit üben, was den Ordnungswahn betrifft.

Nicht immer überlegen…..’was soll bloß der Nachbar denken‘.

Den Segelfalter auf dem zweiten Foto habe ich von einer Bekannten aus Dresden zugeschickt bekommen, weil ich ihn hier noch nie gesehen habe. Er steht in Bayern auf der Roten Liste, Stufe 2 für stark gefährdete Arten. Ich hoffe, ihm und den vielen anderen gefährdeten Arten kann noch geholfen werden.

Für mehr Info: ZDF planet e

/Transparenzhinweis: In diesem Artikel nenne ich Firmennamen sowie Verbände, Unternehmen und deren Produkte. Für die Nennung bzw. für gesetzte Links habe ich kein Geld erhalten. Es handelt sich um journalistische Inhalte. Daher wird der Artikel nicht mit Werbung gekennzeichnet.//

Winterglück bei Gartenwonne

21 Comments

  • Claudia

    Liebe Sigrun,
    auch ich hab ich gefreut, daß das Volksbegehren so große Anteilnahme erhalten hat! Ich hoffe, es bewirkt auch etwasund Gesetze udn Vorschriften werden geändert !
    Danke für Deinen sehr ausführlichen Post mit vielen Tips, die man auch im eingenen Gärtchen schon sehr gut umsetzen kann!
    Hab einen freundlichen Tag und einen guten Stat in ein wundervolles Wochenende!
    ♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥

  • Sigrun

    Prima, dass ihr so umweltbewusst gärtnert. Jeder einzelne kann so viel im eigenen Garten tun, um dem Bienensterben die Stirn zu bieten. LG Sigrun

  • Elke Schwarzer

    Hallo Sigrun,
    das kann ich alles unterschreiben. Ich jage lieber gezielt Nacktschnecken, als mit dem Schneckenkorn auch die Schnirkelschnecken zu treffen. Denen geht es nach dem letzten Sommer sowieso nicht gut, man findet kaum noch welche.
    VG
    Elke

  • Edgarten - Gartenblog

    Liebe Sigrun,
    was für einen interessanten Post du da geschrieben hast. Vielen Dank. Ich werde ihn mir merken und so immer wieder nachlesen können. – Es ist mir ein Anliegen, den Tieren ein passendes Umfeld zu bieten.
    Liebe Grüsse
    Eda

  • kleiner-staudengarten

    Guten Abend Sigrun,
    über den Erfolg des Volksbegehrens habe ich mich auch sehr gefreut. Dein Post ist wieder sehr informativ und zeigt viele Alternativen für umwelt- und insektenfreundliches Gärtnern auf, danke dafür. Du hast recht, etwas mehr Gelassenheit in den Gärten täte uns allen gut.
    Ich freue mich auf den Frühling, wenn es dann wieder in den Beeten brummt und summt.
    Ein schönes Wochenende – lieben Gruß, Marita

  • SchneiderHein

    Guten Morgen Sigrun,
    wie es Eva geschrieben hat, so bin ich auch als Kind in einem Giftgarten mit E605 und anderen Spezialitäten aufgewachsen. Doch zum Glück fand in den 80ern schon ein Umdenken statt. Und als wir 1995 den Nutzgarten meiner Patentante übernahmen flogen Schneckenkorn, Blaukorn und alle Gifte raus. Ab und an habe ich es noch mit Spülmittel bei starkem Blattlausbefall versucht. Und gegen lokalisierte Zeckennester hilft nun mal leider nur ein mehrfach angewendetes Spritzmittel, das dann auch alle anderen Spinnentiere in der Umgebung tötet. Aber bis auf etwas gezielt eingesetzten Rosendünger 1x im Jahr und Rhododendrondünger für unsere fast 50 Jahre alten Buchsbäume im zeitigen Frühjahr reichen mir inzwischen Kaffeesatz, Bananenschalen, Eierschalen und Küchenabfälle so wie geshredderter Grünschnitt und Laubmulch.
    Aber es gibt eben auch noch reichlich Gärtner, die von einem Garten mehr erwarten – halt das ordentliche verlängerte Wohnzimmer, und weniger Arbeit damit haben wollen. Und die sterben leider nicht aus …
    Aber es ist toll, dass in Bayern doch viel mehr Leute als erwartet zum Umdenken bereit sind.
    Sonnige Frühlingsgrüße schickt Dir Silke

  • Sara - Mein Waldgarten

    Freut mich auch, dass so viele sich beteiligt haben. Dennoch sehe ich es wie einige hier… Zwischen einer Unterschrift, dem Wollen und Handeln liegen Welten. Das Fleisch ist schwach… So heißt es schon zu biblischen Zeiten… Und ich kann mich auch immer nur wundern, wie hektisch heutzutage die Menschheit ist. Auf Flüge und so genannte Urlaube will kaum einer verzichten, im Gegenteil,
    das Ganze nimmt sogar Auswüchse an. Las ich doch gerade aufcIvstaovon einem Ein-Tages – Flug nach Mallorca!!! (denn vieles, was sich so nennt, ist in meinen Augen kein Urlaub! Keinesfalls Erholungsurlaub den der Stressgeplagte von heute so notwendig hätte!)

    Solange Menschen so handeln, glaube ich kaum, dass sich nennenswert etwas ändert. Das sind dann eher Schriftbekundungen. Denn auch jene, die für nur 1 Tag so viel Dreck in die Umwelt zu schleudern bereit sind, lieben die Natur und wünschen sich nichts anderes als eine heile Welt, so schizophren das auch klingen mag. Seele und unsere heutige Realität sind oftmals schwer in Einklang zu bringen.

    Dennoch eine gute Aktion!

    Nur unseren Nachbarn auf dem Dorf darfst Du damit nicht kommen, da wird auch das Gras mit Gift besprüht. Das Dorf könnte ja optisch einen schlechten Eindruck machen.
    Von den Rasen – Psychopathen einmal ganz abgesehen (dieser Begriff stammt übrigens nicht von mir!).

    Liebe Grüße ☀️
    Sara

    • Sigrun

      Liebe Sara,
      du weißt ja, dass auch ich hin und wieder in den Urlaub fliege, manchmal auch weiter weg, wie nach Südafrika, Kalifornien oder Seychellen. Mein Mann muss sogar dienstlich hin und wieder genau das machen….nur für einen Tag nach Paris oder Amsterdam fliegen. Wenn er das nicht tun würde, müsste er seinen Beruf an den Nagel hängen, wir würden uns das Haus nicht mehr leisten können und ich hätte keinen Garten. Das sind die Fakten. Am Urlaub kann man ja noch schrauben, aber am Beruf nicht.
      Gerade, wenn man die Welt erkundet, wird man sehr sensibel für die Umwelt. Das geht mir so, seit ich 1993 für ein Jahr in Indien gelebt habe. Um so mehr lernt man, wie schützenswert unsere empfindliche Natur ist und das es allerhöchste Zeit für Veränderungen ist. Sei es im Umgang mit Plastik oder beim Abholzen der Regenwälder wegen massivem Flächenverbrauch durch die Ölpalme.
      Leider kann ich an diesem ganz großen Dilemma nicht so viel ändern, nur bewusster beim Einkaufen und bewusster überhaupt durchs Leben gehen.
      Ich bin der Meinung, man kann auch im Kleinen viel bewirken, mit dem Blog andere motivieren und erstmal im eigenen Garten an Umweltschutz denken. Daher dieser Artikel.Mehr ist hier gar nicht mein Ziel.
      Liebe Grüße, Sigrun

      • Sigrun

        Liebe Sara,
        ich freue mich sehr, wenn hier ehrlich diktiert wird und freue mich auch über deinen Kommentar. Wenn ein Beitrag eine Diskussion auslöst, dann ist er sicher nicht ganz uninteressant…;-)

        Mir ist es einfach wichtig, dass jeder, der einen Garten hat, einfach mal sich selbst an der Nase fasst und im Schuppen oder der Garage nachschaut, was da alles an unsinnigen Giften und Düngern lagert bzw. sogar Einsatz im Garten findet.

        Zu den Unterschriften….es hätten sogar noch mehr unterschrieben, wenn es nicht so unpraktisch für den einzelnen gewesen wäre. Man musste ja während der Rathaus-Öffnungszeiten persönlich (nicht per Briefwahl möglich) im Rathaus erscheinen. Das waren natürlich Zeiten, wo jeder arbeiten muss. Wer also diesen Schritt gegangen ist, dem musste es besonders am Herzen liegen und das finde ich bewundernswert und einen guten ersten Schritt für Veränderungen (wenn auch kleine) im Umweltschutz. Der Ministerpräsident muss sich nun Gedanken machen…heute runder Tisch.
        Gerne weiter solche Diskussionen und vielen Dank für das Zusatzwissen.
        LG Sigrun

  • Margit

    Ich habe mich auch riesig gefreut, dass das Volksbegehren so erfolgreich war. Ich hoffe jetzt nur, dass auch etwas daraus gemacht wird. Ich werde in meinen Gärten auch noch mehr Wert auf Insektenfreundlichkeit legen. Heute ist mir wieder einmal bewusst geworden, dass das Insektenhotel in meinem alten Garten komplett insektenunfreundlich ist. Das werde ich wohl demnächst abbauen. Ich habe es schon viele Jahre im Garten. Damals war noch nicht bekannt, dass manche „Wohnungen“ komplett unnütz sind. Ich werde auch versuchen, noch mehr bienenfreundliche Stauden zu pflanzen! Wir sind auf jeden Fall alle gefordert und nicht nur die Landwirte!
    Viele Grüße von
    Margit

  • Amalia

    Ich werde dieses Jahr auch extra ein paar mehr Blumen auf meinem Balkon pflanzen, wenn es jeder macht, sind die Lebensumstände für Insekten schon viel besser!

    Liebe Grüße aus dem Ratschings Hotel 🙂

  • Krümel

    Hallo Sigrun,
    ich hab mich auch total gefreut, dass das Volksbegehren so erfolgreich war. Und wenn ich daran denke was unsere „grüne“ Landesregierung alles NICHT tut…. Traurig. Ja, Du hast Recht – jeder kann im Kleinen was tun, aber die großen Flächen werden nun mal entweder von Bauern oder aus öffentlicher Hand bewirtschaftet. Leider ist es nur ein (sehr kleiner) Tropfen auf den heißen Stein wenn ich auf jegliches Gift verzichte. Denn das Feld an meiner Grundstücksgrenze „ersäuft“ in Pestiziden. Es macht mich manchmal traurig und wütend, dass wir, selbst hier im „aufgeklärten“ Wohlstands-Deutschland nach wie vor Profit und Bequemlichkeit vor den Erhalt unseres Lebensraumes stellen.
    Liebe Grüße,
    Krümel

  • Frau Pratolina

    Liebe Sigrun,
    Ein toller Post! So viele wollen Vögel in ihrem Garten sehen, bekämpfen aber die Insekten mit allem möglichen Gift. Man ist oft so widersprüchlich in seinem Handeln. Als wir unseren Garten übernommen haben, habe ich noch überall die blauen Düngerkörner gefunden. Jetzt hält der Garten seit zwei Jahren eine Düngerdiät und bekommt nur Kompost an ausgewählten Stellen. Lediglich den Rasen habe ich im Herbst vor dem Vertikutieren mit Naturdünger gedüngt, denn der hatte doch sehr gelitten.
    Und die Schnecken bekommt man sehr gut mit einem Igel in Griff. Also lieber ein Igelhaus aufstellen!
    Liebe Grüße
    Steffi

  • Heidi-Trollspecht

    Ich finde es auch toll, dass so viele Leute unterschrieben haben. Ich habe nicht damit gerechnet. Natürlich wird nicht jeder der unterschrieben hat sich in allem entsprechend konsequent verhalten. Aber es ist wieder ein Schritt in die richtige Richtung.
    Deinen Text habe ich wieder sehr gerne gelesen. Da kann ich sicher auch auf meinem Balkon einiges verbessern 🙂

    Herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht

  • bahnwärterin

    liebe sigrun – wo kann ich unterschreiben?? 😀
    gerade das mit der gelassenheit, finde ich, ist ein wichtiger gedanke!!
    ich hab noch nie irgendwelchen kunstdünger verwendet, nur kompost und mit grünschnitt/laub gemulcht – das gemüse wächst so prächtig und schnell dass man zugucken kann! obwohl wir keinen „gewachsenen“ boden haben, sondern eine aufschüttung/ablagerung von lemigem flusskies…
    nacktschnecken bringe ich „händisch“ um – schliesslich freue ich mich über jede gehäuseschnecke, trage die sogar von den wegen 😀 blattläuse gibt es – aber auch immer genug pieper & mutschekiepchen um die in schach zu halten.
    UNKRAUT gibts für mich nicht, die allgegenwärtige vogelmiere z.b. ist ein 1A bodendecker im gemüse- & blumenbeet! grün zwischen wegsteinen ist hier programm und unter hecken & büschen darf der giersch wuchern weil er so hübsch blüht und im zeitigen frühjahr mein salat ist.
    nur den benzinmäher (extra schadstoff/lärmreduziert) möchte ich nichtmehr missen – allerdings kommt der sehr selten zum einsatz 😀
    xxxxx

    • Sigrun

      Och das klingt so schön in meinen Ohren…Motschekiebchen. So lange schon nicht mehr das Wort gehört und auf jeden Fall Insiderwissen von uns ostmitteldeutschen (!!!) Sachsen. Betonung auf ò…;-)))

      Super, dass bei dir alles so wild und natürlich wachsen darf.
      Einzige Sache, die beunruhigend sein könnte, ist das Anschwenmmen von Elbwasser (und die Aufschüttung von lehmigen Flusskies) und den darin enthaltenen Schwermetallen. Da du Gemüse aber im Hochbeet anbaust, sollte das überhaupt kein Problem sein. Die Blümchen stört das ja weniger. In Freiberg hatte ich das Gemüse deshalb auch im Hochbeet.

      Ich hoffe, dass du auch irgendwann unterschreiben kannst….das wird sicher in Zukunft deutschlandweit diskutiert.
      LG Sigrun

      • bahnwärterin

        das mit der elbe haste missverstanden!
        der garten liegt einen meter über der höchsten hochwasserlinie, incl. haus. als das haus gebaut wurde hat man dafür eine „warft“ aus den lokalen materialien (uralte flussablagerungen/sandsteinbruch) aufgeschüttet – eben damit es nicht überschwemmt wird. das war 1893.
        von schwermetallen keine spur.
        mein gemüse wächst ebenerdig!
        xxxx

  • mano

    ich hab mich auch so gefreut, dass das volksbegehren so viele unterschriften bekommen hat. wenn alle, die ihr kreuzchen an der richtigen stelle gemacht haben, umweltfreundlich wirtschaften würden, wäre schon viel getan.
    wenn ich so meine dorfspaziergänge mache, sehe ich allerdings immer noch viel zu viel unmögliches. wenn häuser verkauft werden, dann werden ganz oft grüne bereiche in asphalt und steinwüsten umgewandelt und statt stauden und büschen sind jetzt koniferen der hauptbestandteil der alten gärten. pflegeleicht nennt man das dann.
    wenn ich mit dem rad die neubaugebiete durchfahre könnte ich nur noch schreien: fast durchgängig rasen, schotter, verdichtete flächen, koniferen, ein paar „unnütze“ blumen in plastikkübeln. ich bin schon froh und dankbar, wenn im vorgarten ein paar frühblüher zu finden sind. dann würde ich am liebsten immer eine sprühdose dabei haben und an die haustüren „bienenfeindlicher garten“ sprühen…
    aber vielleicht beginnt doch – zumindest in bayern 😉 – ein umdenken nach dem volksbegehren und statt geranien wachsen dann insektenfreundliche pflanzen in den münchner balkonkästen!!
    danke für deinen ausführlichen artikel!
    ich schicke liebe grüße,
    mano

  • Urte Elfenrosengarten

    Liebe Sigrun,
    noch nie habe ich Gift in meinem Garten verwendet, da graust es mir vor.
    Die Kinder, die Katzen alle streifen durch den Garten. Leider weiß ich nicht was die Nachbarn so machen.
    Zum Glück sind wie ein wenig geschützt duch unsere hohen Mauern und Hecken.
    Toller Post von dir!
    Ganz viele liebe Grüße sendet dir Urte

  • Traude "Rostrose"

    Liebe Sigrun,
    ich habe mich auch sooo riesig über den überwältigenden Erfolg des Bayrischen Volksbegehrens gefreut und hoffe, dass das ganz massive Kreise zieht. In unserem Garten geht es recht natürlich zu, wie du weißt, aber wir werden definitiv versuchen, hier noch mehr Verlockungen für Insekten, Vöge, Igel & Co. anzubieten – und auch noch mehr Essbares aus unserem Garten herauszuholen. Dass das alles ohne Pflanzengifte und dergleichen gehen muss, versteht sich für mich von selbst. Unser Garten war noch nie „geleckt“, aber alle, die uns hier jemals besucht haben, fanden ihn schön „wildromantisch“. In meinen Augen ist das das feinste Kompliment, das ein Garten bekommen kann! 😉
    Danke für die wichtigen Informationen – und einen angenehmen Sonntag!
    Herzlichst, die Traude